Max Schmelings Sieg – Ein deutscher Sieg

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DOKUMENTATION

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Filmdaten
Deutscher Titel: Ein deutscher Sieg
Erscheinungsjahr:
Sprache: Deutsch
Stab
Künstlerische Oberleitung: Hans Heinz Zerlett
Sprecher: Arno Hellmis

Max Schmelings Sieg – Ein deutscher Sieg ist ein Kulturfilm von 1936 über den Boxkampf von Max Schmeling gegen Joe Lewis.

Handlung

Quelle
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Jetzt, nachdem Max Schmeling wieder aus USA in die Heimat zurückgekehrt ist, nachdem ihm ein triumphaler Empfang von Führer und Volksgenossen bereitet wurde, nachdem das Luftschiff „Hindenburg“ in einer neuen Rekordzeit gleichzeitig mit Schmeling die ersten Originalbilder vom Kampfe mitgebracht hatte, steht dem deutschen Schmeling-Enthusiasten – und wer wäre das heute nicht – das eigentliche „Erlebnis“ dieses gigantischen Sportereignisses noch bevor: der Film vom Zwölf-Runden-Kampf Schmeling – Louis, den Syndikat-Film unter dem Titel

Max Schmelings Sieg – ein deutscher Sieg herausbringt. Jeder Filmtheaterbesucher wird also mit eigenen Augen sehen, mit eigenen Ohren hören, was er bestimmt im Volksgedränge des Yankee-Stadions in New York mit seinen 70.000 Besuchern nicht so vollendet hätte erleben können. Wenn man aus dem Vorführungsraum kommt, so muß man erst einmal „Atem schöpfen“. So war man dabei. Es ist nicht nur ein Sportfilm, der hier abrollt, es ist gleichzeitig ein Filmdrama, um dessen Thema mancher Filmproduzent neidisch sein könnte. Ein Drama, das das Schicksal der Nacht des 20. Juni beschreibt. Es ist der Kampf eines Mannes, des Mannes Max Schmeling, gegen eine Welt von Feinden, die, ihm zwar unsichtbar, aber überall deutlich fühlbar herumsaßen, an den Lautsprechern das rasche Kampfende zu seinen Ungunsten erwarteten. Und es ist der Titanensturz eines anderen Menschen, des geschmeidigen, katzenhaften Mulatten, des Joe Louis, der mit allem Trompeten geschmettert der amerikanischen Reklame bereits vor dem Gefecht als Sieger ausposaunt worden war und nun in der 12. Runde entthront wurde.

Aber weit mehr ist an diesem Film zu sehen. Es ist der Kampf eines Ringstrategen, der es verstanden hat, seinen Gegner so „fertig zu machen“, daß der Niederschlag erst kam, als er dem Verlauf seines Kampfprogramms gemäß kommen mußte. Also: auch der Theaterbesucher, der nicht zu der ständigen Boxgemeinde gehört, sieht hier einmal, daß wirkliches Boxen nicht identisch mit „Keilerei“ und „Bluterguß“ ist, sondern – es fließt in dem Film kein Tropfen Blut! – daß Boxen außer dem Kräftemessen auch eine Kunst ist. Das ist es, was den Film am wertvollsten macht. – Die vielen Zeitlupenaufnahmen zeigen deutlich, wie „graziös“, wie elastisch, federnd beide Gegner sich auf den Brettern bewegen, daß also Körperbeherrschung von Kopf bis Fuß Grundbedingung zu solchem Kampf ist.

So ist es verständlich, daß der Film ins Trainingsquartier der beiden Kämpfer beginnt. Man kann sich die beiden grundverschiedenen, aber jeder in seiner Art idealen Körper aus nächster Nähe betrachten, sieht die Sparringsrunden mit den Trainingspartnern (denen auch nichts geschenkt wird, sieht die vielen Übungen, die der Mann für sich selbst „abstrampeln“ muß, aber schon da liegt über den Aufnahmen jene Atmosphäre, die für den Boxliebhaber so anziehend wirkt. Es ist das „Probekämpfen“, das trotz des Trainings schon fast mit der Verbissenheit des wirklichen Kampfe, geführt wird. – Dann tut der Film den großen Sprung nach New York ins Yankee Stadion, das in tiefern Dunkel daliegt, erfüllt aber von dem Widerhall der Zehntausenden von Stimmen, Schreien und Pfiffen (die übrigens in Amerika nicht Zeichen des Mißfallens, sondern des Beifalls sind!). – Die beiden Boxer kommen in den Ring, jeder einzelne wird lebhaft begrüßt.

Dann erscheinen nacheinander Dempsey (noch heute der Abgott der Amerikaner), Tunney und Braddock (der nächste Kampfgegner Schmelings und derzeitige Weltmeister). Sie alle stehen so vor einem, als stehe man direkt am Ring. Die Gesamtlage erfährt nun ihre Steigerung, als die beiden Kämpfer vorgestellt werden. Man erlebt die kurze Besprechung mit dem Ringrichter; das Sprechermikrophon wird hochgezogen, wenige Sekunden noch und dann – los.

Der Prolog ist zu Ende, das Drama beginnt. Akt für Akt, Runde für Runde erfüllt sich im wechselseitigen „Spiel“ der Gang der Handlung. Man vergißt, daß man vor einer Leinwand sitzt. Man weiß sich plötzlich am Ring, man hört das Tosen der Menge, man weiß plötzlich, wie gefährlich Louis fast bis zuletzt gewesen ist. Max Schmeling sich des Sieges auch schon viel früher bewußt gewesen sein: eine „klägliche" Figur hat Louis fast nie gemacht. Wenn er angeschlagen war, war er eben angeschlagen. Aber bald darauf „mischte“ er ganz schön wieder mit: So erlebt man 12 Runden voller Spannung, voller hinreißender Phasen, weil man es nicht nur von vornherein weiß, sondern tatsächlich mitfühlt: Hier geht ein „Kampf ums Leben“ vor sich. Und als dann der Niederschlag kommt, als dann ein Louis sich niederfallen läßt, dreht, um sich dann wirklich „schlafen zu legen“, bis das „Aus“ über ihm ertönt und ein Luftsprung des Siegers Schmeling dessen Gefühlen freien Lauf gibt, da möchte man den sehen, der diesen Kampf etwa nicht als „Filmdrama“ werten wollte.

Es ist ein Drama, aber nicht nur gespielt, sondern es ist das Drama selbst, das nur dank der hervorragenden Entwicklung unserer Filmtechnik so nahe aufgenommen werden konnte, daß wir es mitierleben können. Denn: an das Publikum hat keiner der Kämpfer während dieser Dreiviertelstunde gedacht. Erst nach dem Sieg kehrte ein Schmeling wie von einem Duell auf einsamer Insel zur Wirklichkeit, und auch diese Rückkehr und den damit verbundenen Freudentaumel erleben wir vor uns. – Es ist ein ausgezeichneter, herrlicher Film, weil er neben all dem Schicksalhaften einen Boxkampf zeigt, wie er „schwerer“ kaum zu sehen sein wird, wie er aber auch vom ästhischen Standpunkt aus „sauberer“ nicht geführt werden konnte, trotz der Tiefschläge von Louis, die Schmeling mit unerhörter Bravour hingenommen hat. Und vor allem: er bestätigt einwandfrei, was Schmeling geleistet, jenseits von jedem Zufall. Kampf und nur Kampf brachte dem Besseren den Sieg. Zehntausende bewundern das schon jetzt täglich in New York und in ganz USA. Und der Erfolg in Deutschland wird dem nicht nachstehen.


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