Kampf

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Pfeil 1 start metapedia.png Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig. Weitere Bedeutungen sind unter Kampf (Auswahlseite) aufgeführt.

Kampf (von althochdeutsch kampel „Zank“) ist eine Verhaltensform von Lebewesen, die sich gegen andere Lebewesen oder gegen Naturgewalten richtet, aber auch für etwas, z. B. Familie, Sippe, Vaterland und Gemeinwohl. Charles Darwin nannte seine Evolutionstheorie „Kampf ums Dasein“.

Erläuterung

Der Kampf ist eine Grundkategorie des Lebens. Wo immer Lebewesen gleicher Art aufeinandertreffen, stehen sie im Wettbewerb um Nahrung, Fortpflanzungspartner, Ressourcen und Territorium. Der „Kampf ums Dasein“ dient der Sicherung der eigenen Existenz.

Der Kampf, des -es, plur. die Kämpfe, die Bemühung, seinen Gegner körperlich zu überwinden, ein thätiger Streit, wo Mann gegen Mann ficht. 1. Eigentlich, so daß die Art der Waffen dabey unbestimmt bleibt. Jemanden zum Kampfe ausfordern. Einen Kampf mit jemanden wagen. Der Kampf war sehr heftig. Der Zweykampf, Hahnenkampf. 2. In weiterer Bedeutung, ein Gefecht zwischen mehrern, zunächst in Beziehung auf die alte Art der Treffen und Gefechte, wo Mann gegen Mann stritt, in noch weiterer Bedeutung aber auch von der heutigen Art, wo es doch nur zuweilen in der dichterischen Schreibart vorkommt. 3. Figürlich. 1) Das Recht des Krieges und des Friedens; eine ehedem übliche, jetzt aber veraltete Bedeutung. 2) Ein hoher Grad des Bemühens einen Widerstand zu überwinden, auch im sittlichen Verstande, Vorstellungen, Gemüthsbewegungen und Empfindungen zu unterdrücken. Der Kampf des Glaubens, 1 Tim. 6, 12. Der Kampf wider die Sünde, das Widerstreben wider die Reitzungen; der Kampf des Geistes. Die biblische R.A. einen Kampf kämpfen, ist wider den Deutschen Sprachgebrauch.[1]

Wortverwendung

Der Begriff leitet sich auch vom lateinischen Wort campus, dt. Feld ab, das sowohl auf den Ort sportlicher Wettkämpfe wie auch den Ort kriegerischer Kampfhandlungen (Schlachtfeld) verweisen kann.

Das Wort Kampf findet in zahlreichen Zusammensetzungen Verwendung: Arbeitskampf, Bieterkampf, Erziehungskampf, Freiheitskampf, Geschlechterkampf, Glaubenskampf, Häuserkampf, Machtkampf, Meinungskampf, Preiskampf, Rechtskampf, Sportwettkampf, Überlebenskampf, Volkstumskampf, Wahlkampf. Alle zwischenmenschlichen Beziehungen, insbesondere Politik und Wirtschaft, sind das Feld von Auseinandersetzungen, also von Kämpfen.

Im übertragenen Sinne kann der Mensch auch gegen die äußere Natur (Kampf gegen Wind und Wetter) oder seine innere Veranlagung (gegen den „inneren Schweinhund“) kämpfen.

Gesellschaft und Kampf

Die Gesellschaft ist der Ort des geregelten Kampfes. Nach Hobbes wird der Urzustand des „Kampfes aller gegen alle“ erst durch die Regeln der Gesellschaft begrenzt und ein Zustand der Zivilisaton erreicht, der ein Leben miteinander möglich macht. Diese Regeln und die in ihnen verkörperte Macht sind das Ergebnis von Kämpfen. Schon bei Tieren findet man Verhaltensweisen, die einen tödlichen Ausgang des Kampfes verhindern (Unterwerfungsgesten) und eine soziale Rangordnung herstellen.
Da es beim Kampf zwischen Menschen um die Klärung von Machtfragen geht, gewährleisten Institutionen (Recht, Sitte, Staat) eine Entlastung des Individuums von den Strapazen und Gefahren des immerwährenden Kampfes.

Die Einschränkung des Kampfes aller gegen alle bedeutet, daß sich Gesellschaften zu höheren Organismen entwickeln können, in denen der einzelne als Teil des Ganzen wirkt, sich mit diesem identifiziert und seine natürliche Selbstsucht überwindet. Gemeinschaft hebt den Kampf auf.

Macht und Kampf

Kampf und Macht sind verwandte Begriffe. Kampf ist das Verfahren der Erzeugung und Feststellung von Macht, Macht ist das Erzeugnis und Zeugnis des Kampfes. Die grundlegende Bedeutung des Kampfes faßte Heraklit in den Satz: „Der Krieg ist der Vater aller Dinge“.
Dabei ist Krieg nur eine besondere Art des Kampfes, der mit äußerster Härte oft auch mit dem Ziel der machtmäßigen Ausschaltung oder Vernichtung des Feindes geführt wird. Der Krieg ist die primitivste und brutalste Form des Kampfes, er ist am geringsten durch zivilisatorische Regeln geprägt. Die Haager Landkriegsordnung wurde im modernen Krieg durch die Weltmächte wenig beachtet.

Während der Kampf der Nationen nur wenigen Regeln des sog. „Völkerrechts“ unterliegt und zu nicht geringem Teil von Gewalt bestimmt ist, gilt innerhalb der Staaten ein staatliches Gewalt-Monopol, das den Kampf der Teile der Gesellschaft auf gewaltfreies Verhalten festlegt. Dabei sind die Regeln des Staats- und Wirtschaftslebens oft Ausdruck von Machtverhältnissen, die sich nur durch Kampf verändern lassen. Der Kampf um die politische Macht kann sich innerhalb einer gegebenen Ordnung und nach deren Regeln vollziehen, oder er kann die gegebenen Machtverhältnisse als Form der Unterdrückung ablehnen und eine grundlegende Veränderung der Machtverhältnisse anstreben. Dann liegt ein revolutionärer Kampf vor.

Der revolutionäre Kampf ist von den Machthabern nicht vorgesehen und wird mit Gesetzen verfolgt, die die Aufrechterhaltung der Grundordnung sicherstellen sollen. Der Kampf der Machthaber für die Erhaltung ihrer Macht wird oft als Staatsschutz oder Dienst für die Staatssicherheit bezeichnet.

Offener und verdeckter Kampf

Findet ein Kampf im aller Öffentlichkeit statt und ist offen erkennbar, wer die Kontrahenten sind, so handelt es sich um einen offenen Kampf. Der Krieg ist heftigste Form des offenen Kampfes. Aber auch Wahlen und Sportwettkämpfe fallen unter diesen Typus.

Sobald eine Partei verdeckt agiert und nicht erkennbar ist, wer eigentlich handelt, liegt ein verdeckter Kampf vor. Im Wirtschaftsleben ist aufgrund der Anonymität des Geldverkehrs und der Macht des Geldes oft nicht erkennbar, welche Personen die Fäden in der Hand halten. Auch in der Diplomatie wird mit Täuschungen und Drohungen ein Machtkampf vollführt, der für die Öffentlichkeit nicht einsehbar ist. Ferner führen die Geheimdienste einen unentwegten verdeckten Kampf sowohl gegen äußere Mächte wie auch gegen Bürger des eigenen Landes, die nach Einschätzung der Mächtigen dem Staate gefährlich werden könnten. Aus diesem Grunde organisiert sich auch der Kampf gegen ein als Unterdrücker empfundenes Regime in Formen des verdeckten Kampfes, die als Widerstand bezeichnet werden.

Sport und Kampf

Schon bei Tieren beobachtet man, wie Jungtiere auf spielerische Art Kämpfe ausführen. Die Lust am Spiel ist eine Quelle des sportlichen Wettkampfes. Hierbei werden ähnliche innere Kräfte mobilisiert werden wie im Ernstfall des Kampfes. Spiel und Kampf können als Verhaltensformen aufgefaßt werden, die aus einer gemeinsamen tiefenpsychologischen Quelle entspringen: dem Gestaltungsdrang des Menschen. Dieser kann auch als Aggressionstrieb in erschieung treten.

Spiel und Kampf sind mit einem Erlebnis der Lust und der Freiheit verbunden, das die enorme gesellschaftliche Bedeutung des Sports als Massenerlebnis erklärt. Die Ursprünge des Sports liegen in den Ritterturnieren des Mittelalters, die sowohl der Wehrertüchtigung, der Tauglichkeitsmessung und der Bestimmung von sozialen Rangordnungen wie auch dem spielerischen Zeitvertreib dienten. Durch die Identifikation des Zuschauers mit dem Kämpfer erfährt auch dieser den „Kampf als inneres Erlebnis“ (Ernst Jünger).

Liebe und Kampf

Kampf setzt die Unterscheidung von Freund und Feind voraus. Nur der kann kämpfen, der seinen Feind erkennt. Kampf ist damit nicht nur negativ bestimmt als Kampf gegen etwas, sondern auch positiv als Kampf für etwas. Menschen kämpfen nicht nur für sich selbst sondern auch für diejeningen, die sie lieben. Hierin zeigt sich der innere Zusammenhang von Liebe und Kampf. Man kämpft nur für das, was man liebt. Man liebt nur das, wofür man bereit ist zu kämpfen. Liebe ist die Antriebskraft des Kampfes, Kampf ist eine Wirklichkeit der Liebe.

Die Unterscheidung zwischen einem Reich der Liebe und einem Bereich des Kampfes entspricht der zwischen Gemeinschaft und Gesellschaft. Gemeinschaft ist der Lebensbereich, in dem das Kampfprinzip durch ein Gegenprinzip, das der Liebe, Zuneigung und Identifikation aufgehoben wird. Gemeinschaft ist Kampfgemeinschaft, sie bedeutet den Einsatz für die gleichen Zwecke. Gemeinschaft entsteht durch gemeinsamen Kampf. Das Erlebnis des Kampfes schmiedet Menschen mehr zusammen als alle Worte und symbolischen Gesten. In diesem Sinne ist auch das Wort Heraklits zu verstehen: „Der Krieg ist der Vater aller Dinge“.

Zitate

  • Ich bin nicht gekommen, Frieden zu bringen, sondern das Schwert.“ — Jesus Christus [Matthäus 10,34]
  • Man hat in dieser Welt keinen Erfolg, es sei denn mit der Spitze des Degens, und man stirbt mit den Waffen in der Hand.“Voltaire

Siehe auch

Literatur

Verweise

Fußnoten

  1. Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 1490