Mewe (Ordensburg)

Aus Metapedia
Wechseln zu: Navigation, Suche
Die Deutschordensburg Mewe

Mewe ist eine deutsche Ordensburg in Westpreußen. Die Burg liegt bei der Stadt Mewe.

Die Burg Mewe ist eine der frühen klassischen Konventsburgen, ein vierflügeliger Bau über quadratischem Grundriß mit einer Seitenlänge von rund 47 Metern, dessen Ecken mit schlanken Türmchen versehen sind. In der Nordostecke erhob sich ein mächtiger Bergfried mit einem Durchmesser von 12,5 Metern, der heute nur noch bis zur Höhe des Hauptgeschosses erhalten ist. Die hohe Tornische in der Mittelachse des Südflügels bildete ein weiteres Element zur Perfektionierung der Symmetrie im Bild der Hauptfassade, wobei die zahlreichen Varianten von Rauten- und Zickzack-Mustern auffallen, welche die gesamte Burg umziehen.

Geschichte

Schon um 1200 bestand in der Umgebung von Mewe eine Burg der pommerellischen Herzöge. Das Gebiet gelangte 1229 in den Besitz des Zisterzienserklosters in Oliva, wurde aber 1276 durch eine Schenkung Herzog Sambors II. dem Deutschen Orden testamentarisch übereignet. Mit der Gründung der Burg am linken Weichselufer sicherte der Deutsche Orden seine ersten Besitzungen in Pommerellen ab.

1281 errichtete der Orden eine erste Burg aus Holz, zu deren Bau Teile der Burg Pottersberg verwendet wurden. Als erster Komtur ist 1283 Dietrich von Speier erwähnt. Das bald nach 1290 begonnene große Konventshaus bildete bis 1309 den westlichen Außenposten des Ordensstaates. 1297 erfolgte die Gründung der Stadt Mewe nach Kulmer Recht durch den preußischen Landmeister des Ordens Meinhardt von Querfurt. Die mächtige Kastellburg aus Backstein wurde in den 1290er Jahren begonnen und um 1320 vollendet. Die Burg wurde 1410 durch polnische Truppen besetzt, gelangte aber nach dem Thorner Frieden von 1411 wieder an den Orden. Zu Beginn des Dreizehnjährigen Krieges besetzte der Preußische Bund im Jahre 1454 die Burg, verlor sie aber recht bald wieder an den Deutschen Orden. Nach mehrmaligen Belagerungen gab der Orden die Burg ab 1464 auf. Während der Nordischen Kriege wurde die Burg zweimal durch schwedische Truppen besetzt und dabei stark beschädigt. Ab 1765 stand die Hauptburg leer. Sie wurde nach 1772 zunächst als preußische Kaserne und anschließend als Getreidespeicher genutzt. 1856 bis 1859 erfolgte ein Umbau zum Gefängnis, wobei die mittelalterlichen Gewölbe entfernt wurden. 1921 brannte die Burg aus und erhielt danach ein Notdach. Seit 1945 befindet sich die Burg völkerrechtswidrig unter polnischer Verwaltung.

Verweise