Westpreußen

Aus Metapedia
Wechseln zu: Navigation, Suche
Flucht.jpg Westpreußen befindet sich seit 1945 unter polnischer Fremdherrschaft. Die einheimische deutsche Bevölkerung wurde entweder ermordet oder vertrieben und deren Eigentum gestohlen.
Lage in Preußen und im Deutschen Reich (Gebietsstand von 1914).
Politische Karte Deutschlands mit Gesamtostdeutschland.
Die preußischen Provinzen West- und Ostpreußen vor den polnischen und litauischen Annexionen von 1919.
Karte von Westpreußen.
Opfer der Westpreußen und Posener

Westpreußen ist ein Gebiet im Nordosten Deutschlands. Das Land grenzt im Osten an Ostpreußen, im Süden an Posen, im Südosten an Polen und im Westen an Pommern. Die Hauptstadt ist Danzig.

Begriffsabgrenzung

Der Begriff „Westpreußen“ hat vier Bedeutungen.

  1. Westlicher Teil des alten, sagenumwobenen Preußenlandes.
  2. Die altpreußische Provinz Westpreußen
  3. Regierungsbezirk Westpreußen in der preußischen Provinz Ostpreußen in der Zwischenkriegszeit.
  4. Gau Danzig-Westpreußen ab 1939

Ostseeküste

Westpreußen ist typisches deutsches Ostseeland und seine Ostseeküste umfaßte im Westen die typisch pommersche Ausgleichsküste, nach Osten anschließend machte die Nehrungsküste den Hauptküstenabschnitt aus. Zur offenen See war, ohne die Putziger Nehrung, die Küste rund 130 km, unter Berücksichtigung genannter Halbinsel 200 km lang. Ganz im Osten gehörte noch ein kleiner Teil der Frischen Nehrung zu Westpreußen.

Der Großteil der Provinz bestand aus dem Baltischen Landrücken, einer hügeligen, seenreichen und sehr fruchtbaren, dem heutigen Ostholstein sehr ähnlichen Jungmoränenlandschaft. Hier liegt südwestlich von Danzig auch der höchste Berg der Provinz, der 329 Meter hohe Turmberg, der zudem der höchste Berg des Baltischen Landrückens überhaupt ist.

Binnenland

Die südlichen Bereiche der Provinz waren durch Altmoränen und Sander geprägt, einer seenarmen, der Lüneburger Heide nicht unähnlichen Landschaft. Östlich von Danzig bis zum Frischen Haff liegt das Deltagebiet von Weichsel und Nogat, eine waldarme und fruchtbare Tiefebene und Marschlandschaft, den Marschen der Unterweser nicht unähnlich, die teils unter dem Meeresspiegel liegt.

Geschichte

Ordenszeit

Westpreußen umfaßte das dem Deutschen Orden überlassene „Kulmer Land“, den Westteil des 1231 vom Orden eroberte Pomesanien, das 13609 eroberte Herzogtum Pommerellen.

Das Kulmerland war im 13. Jahrhundert der Ausgangspunkt bei der Schaffung des Deutschordensstaats. Aufgrund von Erbstreitigkeiten an der Wende des 13./14. Jahrhunderts eroberte der Deutsche Orden 1308 das zwischen der Mark Brandenburg des Markgrafen Waldemar und Königreich Polen des Herzogs Ladislaus I. Ellenlang umstrittene Gebiet des Herzogtums Pommerellen und fügte es dem eigenen Gebiet ein.

Am 8. Juli 1343 vereinbarten der polnische König Kasimir III. und der Hochmeister des Deutschen Ordens Ludolf König von Wattzau in Kalisch, daß Polen auf die unbegründeten Ansprüche der Deutschordensgebiete westlich der Weichsel und Danzigs für alle Zeiten verzichtet und dieses Land rechtmäßiges Gebiet des deutschen Staates ist.

Anfang des 15. Jahrhunderts begehrten die deutschen Städte des Landes gegen die Herrschaft der Deutschritter auf. Nach mehreren Kriegen wurde das Land im Zweiten Thorner Frieden 1466 geteilt. Westpreußen ohne Marienwerder und das Ermland trennten sich vom Deutschen Orden und bildeten einen selbständigen Ständestaat unter der lockeren Oberhoheit des polnischen Königs. Durch die Lubliner Unon 1569 wurden die meisten dieser Gebiete förmlich polnisches Lehen. Historiker und Kartografen bezeichneten das Gebiet latinisiert als Prussia Occidentalis, schon bevor es auch in deutscher Sprache offiziell Westpreußen hieß. Am 19. September 1657 wurde jedoch mit dem Vertrag von Wehlau die Verwaltung Westpreußens endgültig an Preußen übertragen.

Die 1772 von Preußen erworbenen Kreise Flatow und Deutsch Krone gehören im engeren Sinne nicht zu Westpreußen.

Nach dem Ersten Weltkrieg

Im Rahmen der Volkszählung von 1910 gaben 65 % der Bewohner Westpreußens Deutsch, 28 % Polnisch und 7 % Kaschubisch als Muttersprache an. Demzufolge erhielten diese preußischen (ethnisch polnische) Kandidaten in Westpreußen (ihrem Bevölkerungsanteil entsprechend) bei Reichstags- und Landtagswahlen rund ein Drittel der Wählerstimmen.

Nach dem Ersten Weltkrieg kam ein großer Teil Westpreußens durch den sogenannten Versailler Vertrages überwiegend ohne Volksabstimmung an Polen (siehe auch polnischer Korridor) und an die neu gegründete sogenannte Freie Stadt Danzig. Der Landkreis Marienwerder wurde nach einer von der Regierung Ebert in Versailles erreichten Volksabstimmung 1920 als Regierungsbezirk Westpreußen mit dem Sitz Marienwerder der Provinz Ostpreußen angegliedert. Ein kleiner ebenfalls bei Deutschland verbliebener westlicher Teil (Kreise Deutsch Krone, Flatow und Schlochau) wurde 1922 mit dem beim Deutschen Reich verbliebenen Rest der Provinz Posen (Stadtkreis Schneidemühl und Kreise Bomst, Fraustadt, Meseritz, Schwerin/Warthe und Netzekreis) zur neuen preußischen Provinz Grenzmark Posen-Westpreußen vereinigt, welche 1938 jedoch aufgelöst und auf die Nachbarprovinzen Brandenburg, Pommern und Schlesien aufgeteilt wurde.

10. April 1923 - Polens Ministerpräsident Wladyslaw Sikorski proklamiert in Posen eine Verdrängungs- und Enteignungspolitik gegen die etwa 1.200.000 Deutschen, die in den seit 1919 zu Polen gehörenden preußischen Provinzen Westpreußen und Posen leben.

Zu Zeiten der Weimarer Republik wurde mehrfach eine Revision des sogenannten Versailler Vertrages versucht, da sich Deutschland nicht mit der Abtretung eines großen Teils deutschen Gebietes an Polen abfinden wollten und ein Teil des an Polen abgetretenen Westpreußens eine deutsche Bevölkerungsmehrheit aufwies (insbesondere die Städte Thorn und Graudenz). Zudem stand die Politik der Regierung Piłsudski gegenüber der deutschen Bevölkerung des an Polen abgetretenen Westpreußen in der Kritik, da die Deutschen als Minderheit (ebenso wie andere Minderheiten, z. B. Ukrainer) starken Repressalien und Übergriffen ausgesetzt waren.

Nach dem Polenfeldzug wurden die deutschen Teile Westpreußens Ende 1939 vom Deutschen Reich wieder ins Reich zurückgegliedert. Aus ihnen wurde zusammen mit dem bis dahin zur Provinz Ostpreußen gehörenden Regierungsbezirk Westpreußen der Reichsgau Danzig-Westpreußen gebildet. Hinzu traten ferner der Stadtkreis Bromberg und die Landkreise Bromberg, Wirsitz, Rippin und der Leipe. Die beiden ersteren hatte Deutschland gemäß dem sogenannten Versailler Vertrag 1920 ohne Volksabstimmung an Polen abtreten müssen.

Am Ende des Zweiten Weltkriegs wurde das gesamte Gebiet Westpreußens von sowjetischen Truppen in blutigen Kämpfen erobert. Nach dem Ende der Kämpfe wurde das deutsche Gebiet an Polen verteilt und unter vorübergehende polnische Verwaltung gestellt. Die polnische Regierung ließ fast die gesamte deutschsprachige Bevölkerung unter erzwungener vollständiger Zurücklassung des gesamten mobilen und immobilen Besitzes vertreiben. Die Vertreibung war von Ausschreitungen polnischer und sowjetischer Soldaten an der deutschen Zivilbevölkerung begleitet (Vergewaltigungen, Raubmorde). Unumstritten ist bis heute die staatliche Zugehörigkeit dieser Gebiete zum Deutschen Reich in den Grenzen von 1937.

Literatur

Kartenmaterial

Dokumentationen / Filme

  • Mythos Burgen, Die Geschichte der Marienburg (ZeitReisen Video)

Verweise

Quelle

  • Junge Freiheit, Nr. 15/13, 5. April 2013
Provinzen Preußens
Preußen

Im 19. Jh. aufgelöst: Netzedistrikt • Südpreußen • Neuostpreußen • Neuschlesien • Niederrhein • Jülich-Kleve-Berg • Preußen

1772/1822 bis ins 20. Jh.: Ostpreußen • Westpreußen • Brandenburg • Pommern • Posen • Sachsen • Schlesien • Westfalen • Rheinland

1850/68 bis ins 20. Jh.: Hohenzollernsche Lande • Schleswig-Holstein • Hannover • Hessen-Nassau

Im 20. Jh. gebildet: Niederschlesien • Oberschlesien • Groß-Berlin • Posen-Westpreußen • Halle-Merseburg • Kurhessen • Magdeburg • Nassau