Millöcker, Karl

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Karl Millöcker

Karl Joseph Millöcker, auch: Carl Millöcker (geb. 29. April 1842 in Wien (Laimgrube); gest. 31. Dezember 1899 in Baden bei Wien), war ein deutscher Operettenkomponist aus Österreich.

Leben

Millöcker wurde als Sohn eines einfachen Goldarbeiters im Jahre 1842 zu Wien, im Mekka der Operette, geboren. Er sollte werden, was sein Vater war. Aber er schwärmte für die Flöte, die er ebenso leidenschaftlich spielte wie sein großer Entdecker und Förderer Franz von Suppé. Der Meister verschaffte ihm Unterricht und später kleine Engagements als Kapellmeister. Bald stellte sich noch ein zweiter Schutzengel ein – kein anderer als Ludwig Anzengruber, der ihm die Musik zu einigen seiner Possen übertrug. Sie trugen so muntere Titel wie „Der Reformtürk“ oder der „Telegraphist in der Nacht“.

Diese Arbeiten wie Dutzende andere, die er als musikalischer Illustrator Anzengrubers schuf, sind leider vergessen. Den ersten großen Erfolg errang der von Einfällen übersprudelnde junge Meister mit der Musik zu „Drei Paar Schuhe“. Und nun begannen plötzlich einige Schlager, populär zu werden – überhaupt ist Millöckers Name mit der Geschichte des Schlagers innig verknüpft, wenn man auch damals das Wort „Schlager“ noch nicht kannte. So witzige Texte wie „Bei Tag bin ich hektisch, bei Nacht elektrisch“ oder „A bissel Lieb, a bissel Treu, a bissel Falschheit ist auch dabei“ traten ihren Siegeszug um die Welt an.

Sie wurden Volksbesitz wie die Weise vom „himmelblauen See“. Dann stieg die Kurve der schöpferischen Leistung und der Erfolge steil bergauf. Drei Jahre nach der „Gräfin Dubarry“ erschien Millöckers Meisterwerk „Der Bettelstudent“ (1882).

Millöcker war mit einem Schlag eine internationale Berühmtheit. Und fast unmittelbar anschließend folgte der „Gasparone“, diese köstliche Räuber-, Schurken- und Schmugglergeschichte. Im selben Jahre noch kam der „Feldprädiger“ heraus. Aber dann war auch der Höhepunkt überschritten. Von den zahlreichen späteren Werken reichte keines mehr zu einem großen Erfolg, nur „Der arme Jonathan“ bezauberte noch einmal die Herzen.[1]

Auszeichnungen, Ehrungen, Preise (Auswahl)

  • 1900: Die Millöckergasse wurde nach ihm benannt. Die zuvor als Theatergasse bezeichnete Straße verbindet rechts neben dem Theater an der Wien die Linke Wienzeile mit der Lehárgasse. Hier befindet sich das ehemalige Hauptportal des Theaters, das Papagenotor.
  • 1913: Millöckergasse, Baden bei Wien[2]
  • 1925: Am 10. Mai wurde eine am Sterbehaus angebrachte, von den Badener Sängern gewidmete und von Hans Mauer ausgeführte Gedenktafel feierlich enthüllt.
  • 1937: Enthüllung einer Gedenktafel am Haus Gumpendorfer Straße 17 in Wien 6, Mariahilf, an dessen Stelle sein Geburtshaus stand
  • 1949: Im Gedenken an den 50. Todestag Millöckers erschien eine Sonderpostmarke.
  • 1965: Benennung des Gasparonewegs in Wien-Favoriten (Rothneusiedl)
  • 1992: Aus Anlaß des 150. Geburtstages der Operettenkomponisten Carl Zeller und Carl Millöcker legte die österreichische Post (zum Nennwert von 6,00 ÖS) eine Sonderpostmarke auf (erster Ausgabetag war der 30. April 1992)

Fußnoten

  1. Filmwelt – Das Film- und Foto-Magazin, Nr. 44, 31. Oktober 1937
  2. Julius Böheimer: Straßen & Gassen in Baden bei Wien. Lexikon der Straßen, Gassen, Plätze, Wege, Stege, Brücken, Grasl, Baden 1997, ISBN 3-85098-236-X, S. 81