Missionierung

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Unter Missionierung versteht man religiöse Propaganda, um neue Gefolgschaft zu gewinnen. Missionierung, die zum Erfolg kommt, bewirkt beim Missionierten eine Bekehrung. Der Vorgang bringt es mit sich, daß die vormals gelebte Glaubensanschauung oftmals zwangsweise ausgetrieben und durch eine andere Sakrallehre ersetzt wird. Missionierung erfolgte im Abendland meist mit Gewinnung Adeliger für den neuen Glauben, und – bezogen auf das Volk – durch Gewalt, Predigt und Überredung.

Erläuterung

Nach christlicher Auffassung hat der Jude Jesus von Nazareth einen auf alle Völker bezogenen, verbindlichen Missionsauftrag ausgesprochen:

„Und Jesus trat zu ihnen, redete mit ihnen und sprach: Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden. Darum gehet hin und machet zu Jüngern alle Völker und taufet sie im Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes, und lehret sie halten alles, was ich euch befohlen habe [...]“ (Matth. 28,18-20).

In der jüdischen Tradition dagegen gab es gegen die Missionierung (gegen das sogenannte „Proselytenmachen“) – durch Jahrtausende hindurch – immer wieder schroffen Widerspruch seitens der orthodoxen Priesterschaft. Und tatsächlich: Völlig wahllos Anhänger zu akquirieren, in unzähliger Masse, solches muß allerdings eine Ideologie, eine Sekte oder Bewegung, die dergleichen betreibt, als minderwertig kennzeichnen. Es ist post festum allein der totalitäre Machtanspruch, der – falls er tatsächlich verwirklicht wird – einem derartigen Gebilde sodann Ehrengaben von Tradition, von Schicklichkeit, von Tributanspruch, und blankes Rechthaben in jeder Lebenslage, zuführt. Zu den Grundmotiven der epochalen Philosophie Friedrich Nietzsches zählt seine fundamentale These, daß in der Geschichte der Sittlichkeit eigentlich alle moralischen Maßstäbe stets mit unmoralischen Mitteln verfochten und etabliert wurden.

Christliche Missionierung wertete er als „Aufnahme der christlichen Infektion“[1], über das Ergebnis der Missionierung der Germanen urteilt er:

„Aber wie sah hinterdrein ein solcher ‚verbesserter‘, ins Kloster verführter Germane aus? Wie eine Karikatur des Menschen, wie eine Mißgeburt: er war zum ‚Sünder‘ geworden, er stak im Käfig, man hatte ihn zwischen lauter schreckliche Begriffe eingesperrt … Da lag er nun, krank, kümmerlich, gegen sich selbst böswillig; voller Haß gegen die Antriebe zum Leben, voller Verdacht gegen alles, was noch stark und glücklich war. Kurz, ein ‚Christ‘. […] Das verstand die Kirche: sie verdarb den Menschen, sie schwächte ihn – aber sie nahm in Anspruch, ihn ‚verbessert‘ zu haben...“Friedrich Nietzsche[2]

Siehe auch

Fußnoten

  1. Jenseits von Gut und Böse, (48)
  2. Götzen-Dämmerung, Kapitel „Die ‚Verbesserer‘ der Menschheit“, Nr. 2 (Rectesetzung hier erscheint im Original als Sperrdruck)