Mobiles Reichsorchester

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Das Mobile Reichsorchester war laut August Kubizek eine Idee des jungen Adolf Hitlers, die ihm während seiner Zeit in Wien in den Sinn gekommen war. Es handelte sich um ein Orchester, das nicht fest an einen Ort gebundenen sein, sondern die deutsche Provinz bereisen sollte, um auch vom Kulturbetrieb abgelegenen Landstrichen Besuche von Konzerten zu ermöglichen. Es war als Instrument gedacht, mit dessen Hilfe mehr Kultur in die deutsche Bevölkerung getragen werden sollte. Zu einer Umsetzung dessen ist es nie gekommen.

Entwicklung der Idee

Hitler besuchte während seiner Zeit in Wien gerne Konzerte und profitierte von einem speziellen Freikartensystem. Dieses sah er jedoch als ungenügend an, da es viele Menschen der unteren Schichten gäbe, die sicher auch Freude daran hätten, solche Konzerte zu besuchen, es sich finanziell jedoch nur schwer leisten könnten. Zudem sei es in Wien noch bedeutend einfacher als in den ländlich geprägten Provinzen.[1] Sein Lösungsvorschlag war daher die Gründung eines sogenannten Mobilen Reichsorchesters[2], das die Provinzen Deutschlands bereisen und der dortigen Bevölkerung die Teilnahme an qualitativ hochwertigen Konzerten ermöglichen würde.

Hitlers Vorstellungen nach wären zehn Orchester notwendig gewesen, um dem Vorhaben gerecht zu werden.[3] Da große, vollkommene Orchester lediglich in den größeren Städten wie Wien, München, Berlin, Amsterdam, Mailand oder Neuyork vorhanden seien, sollte damit flächendeckend auch die Provinz in den Genuß einer solchen Aufführung kommen. Auf dem Land, so die Vermutung, sei die Öffnung der Menschen für Kunst und Kultur vielleicht sogar noch größer als in der hektischen Welt des Stadtlebens.[4] Unter der Leitung eines bekannten Dirigenten sollte jeweils ein Orchester zusammengestellt werden, das in der Lage wäre, klassische, romantische als auch moderne symphonische Stücke zu spielen.[5] Die Größe eines solchen Orchesters konzipierte Hitler auf etwa 100 Mann, neben den Musikern sollte auch bestimmtes Inventar dazugehören, wie etwa ein Notenarchiv, Pulte oder Sessel.[6]

Eine gewichtige Frage hierbei war die nach dem Transport, denn mit der Eisenbahn war es nicht möglich, viele ländlichen Gegenden zu erreichen. Da zu dieser Zeit der Automobilverkehr aufkam, wurde die Möglichkeit ins Auge gefaßt, daß mit diesen Fahrzeugen das Orchester durch die Lande getragen werden sollte.[7] Mögliche Aufführungsorte wären, da nicht jedes Dorf oder jede Kleinstadt geeignete Räumlichkeiten besaß, Aufführungen unter dem Sternenhimmel oder in Kirchen, da in diesen eine gute Akustik gewährleistet wäre.[8] Die aufgeführten Stücke sollten ausschließlich von deutschen Meistern stammen, vor allem Bach, Händel, Hayden, Mozart, Beethoven sowie Bruckner.[9] Während seinen Wiener Konzertbesuchen führte Hitler, so berichtet Kubizek, auch ein kleines Büchlein, in welchem er sich die gespielten Stücke notierte und bewertete, um eine konkrete Auswahl von passenden Stücken für das Mobile Reichsorchester zu finden.[10]

Hitlers Gedanken betrafen zusammenfassend die Frage, wie man Kunst und Kultur weiter im Volk verbreiten kann, was zu dieser Zeit mehrere Personen beschäftigte. Mit dem Aufkommen des Rundfunks in den 1920er Jahren, der es ermöglichte, auch Musik direkt in das Zuhause der Bevölkerung zu übertragen, war ein anderer Weg gefunden, Kultur eine weitere Verbreitung im Volk zu verschaffen. Kubizek bemerkte jedoch in den 1950ern, als er seine Erinnerungen an die Jugendfreundschaft mit Hitler, verfaßte, daß „für alle einsichtigen und wahrhaft kunstbegeisterten Menschen die Grundfrage, die mein Freund [Hitler] mit solcher Entschlossenheit anging und mit Hilfe des „mobilen Reichsorchesters“ lösen wollte, auch heute noch besteht: wertvolle Musik in vollendeter Wiedergabe unmittelbar, also nicht auf menchanischem Wege, an Menschen heranzubringen, die dafür empfänglich sind, einerlei, wo diese Menschen wohnen.“[11] Der Gedanke ist somit auch noch im derzeitigen 21. Jahrhundert aktuell, da auch Direktübertragungen von Konzerten mittels des Fernsehens nicht das Erlebnis der persönlichen Anwesenheit auf einem Konzert ersetzen können.

Siehe auch

Literatur

  • August Kubizek: Adolf Hitler, mein Jugendfreund, Leopold Stocker Verlag, Sonderausgabe, Graz 2002.

Fußnoten

  1. Kubizek, S.210f.
  2. Kubizek, S. 212.
  3. Kubizek, S. 212f.
  4. Kubizek, S. 214.
  5. Kubizek, S. 214.
  6. Kubizek, S. 215.
  7. Kubizek, S. 215.
  8. Kubizek, S, 216.
  9. Kubizek, S. 216f.
  10. Kubizek, S. 217.
  11. Kubizek, S. 218.