Musketier sind lustige Brüder

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Feldpostkarte aus dem Ersten Weltkrieg (1917)
Noten zum Lied

Musketier sind lustige Brüder ist ein um 1870, zur Zeit des Deutsch-Französischen Krieges, entstandenes deutsches Volks- und Soldatenlied.

Text

(Alternative Strophe ist kursiv gesetzt)


Musketier’ seins lust’ge Brüder,
habens frohen Mut
Singens lauter lust’ge, lust’ge Lieder
seins dem Madel gut.
Ja, ja, ja, ja, ja
bei uns geht's immer haste nicht gesehn!
Ja, ja, ja, ja, ja
wenn es losgeht sind wir da.


Unser Hauptmann steigt zu Pferde
führt uns in das Feld
Siegreich woll’n den Feind wir schlagen
sterben als ein Held
Ja, ja, ja, ja, ja ...


Mut im Herzen, Geld im Beutel,
Und ein Gläschen Wein,
Das soll uns die Zeit vertreiben
Lustge Musketier zu sein
Ja, ja, ja, ja, ja ...
Geld im Beutel, Mut im Herzen
Und ein Gläschen Wein,
dieses wollen wir nicht verscherzen
lustig und zufrieden sein
Ja, ja, ja, ja, ja ...


Haben wir zwei Jahr gedienet,
Ist die Dienstzeit aus,
Dann schickt uns der König wieder
Ohne Geld nach Haus
Ja, ja, ja, ja, ja ...


Spiegelblank sind unsre Waffen,
schwarz das Lederzeug.
Könnten wir bei schönen Mädchen schlafen,
Wär’n wir kaiserreich
Ja, ja, ja, ja, ja ...


Wenn wir durch die Stadt marschieren,
Hauptmann stets voran,
Öffnen Mädchen Fenster und auch Türen,
Schau’n uns freundlich an
Ja, ja, ja, ja, ja ...


’s gibt nicht immer Schweinebraten,
’s gibt auch trocken Brot.
Lustig singen wir Soldaten
Bei Wasser und trocknem Brot
Ja, ja, ja, ja, ja ...


Hat uns gleich der Tod beim Kragen,
Fürchten wir uns nicht!
Wer auf seinen Gott vertrauet,
Den verläßt er nicht
Ja, ja, ja, ja, ja ...


Ist der Feldzug dann zu Ende
Und die Kriegszeit aus,
Dann schickt uns der Hauptmann wieder
Ohne, ohne Geld nach Haus
Ja, ja, ja, ja, ja ...


Ohne Geld und ohne Waffen,
Ohne bunten Rock
Uns bleibt doch zum Angedenken
der Reservestock
Ja, ja, ja, ja, ja ...


Textversion aus dem „Neuen Liederbuch für Artilleristen“ von 1893

Soldaten das sind lust’ge Brüder
haben guten Mut
singen allzeit frohe Lieder
sind von Fleisch und Blut


Spiegelblank sind unsere Waffen
weiß (schwarz) das Lederzeug
das sind lauter Liebessachen
wonach die Mädchen sehn


Unser Kaiser steigt zu Pferde
zieht mit uns ins Feld
Siegreich wolln wir Frankreich schlagen
streiten als ein Held


Wenn wir durch die Stadt marschieren
unser Hauptmann voran
öffnen die Mädchen Fenster und Türen
schau’n uns freundlich an


Geld im Beutel, Mut im Herzen
und ein gut Glas Wein
dieses woll’n wir nicht verscherzen
lustig und auch fröhlich sein

Hörprobe

Verweise

Publikation

Das Lied ist (in der ersten Version) u. a. erschienen in:
Neues Liederbuch für Artilleristen (1893, hier auch mit der zweiten Version) • Allgemeines Deutsches Kommersbuch (nach 1918?) • Schwäbisches Soldaten-LiederbuchEs braust ein RufStolz ziehn wir in die Schlacht (1915) • Liederbuch des jungdeutschen Ordens (ca. 1921, gekürzt) -- Weltkriegs-Liedersammlung (1926) • Lieb Vaterland (ca. 1935) • Liederbuch der Fallschirmjäger (1985, gekürzt)