Nationalgefühl

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Mit dem Begriff Nationalgefühl oder Nationalbewußtsein wird die Verbundenheit einzelner mit ihrer Nation oder einem Staat beschrieben. Im Gegensatz zu dem Begriff „Nationalstolz“ drückt „Nationalgefühl“ keine ausschließlich positive Haltung aus, sondern kann auch Nationalmasochismus verkörpern.

Entwicklung des Nationalbewußtseins

Nationalbewußtsein ist in seinen Ursprüngen ein emanzipatorisches Bewußtsein. Es diente seit dem späten 18. Jahrhundert zur Überwindung der Standesgrenzen. Die ins Positive gewendete Gleichheit unter gemeinsamen Zeichen war etwas neues.

Die Französische Revolution (1789) kann als Ausgangspunkt für die Entstehung des modernen Nationalbewußtseins angesehen werden. Französische Revolutionsheere überfielen und eroberten weite Teile Europas und bildeten damit den Anlaß für die Entstehung von Widerstandswillen, Einigungsbestrebungen und ein Nationalbewußtsein in den besetzten Ländern.

In Deutschland bildete die Romantik den Nährboden für die Entwicklung des Nationalbewußtseins. Im idealisierten Blick auf das Mittelalter erschien die mittelalterliche Frömmigkeit und die Einheit des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation als erstrebenswert. Volksmärchen und Volkslieder wurden von Johann Gottfried von Herder gesammelt. Die Brüder Grimm veröffentlichten 1812 die „Kinder- und Hausmärchen“.

Die französische Besetzung förderte ein begeistertes freiheitsorientiertes Nationalgefühl, welches die siegreichen Befreiungskriege 1813 bis 1815 ermöglichte sowie den Wunsch nach einem vereinten deutschen Staat entstehen ließ. Ein spezifisch deutscher, spirituell aufgeladener Nationenbegriff war mittlerweile entwickelt worden, z. B. in Johann Gottlieb FichtesReden an die deutsche Nation“ von 1808.

In Deutschland bestand die Vorstellung von Nation als emotional-natürliches Band zwischen den Menschen gleicher Sprache und Abstammung, während sich die französische Nation rational orientierter als politischer Zweckverband unter den Schlagworten der Französischen Revolution Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit versteht.

Das deutsche Volk wechselte in seiner Geschichte, insbesondere im 20. Jahrhundert, vielfach in extremer Weise das Nationalbewußtsein. Die gegenwärtigen Auseinandersetzungen besonders um die deutsche Vergangenheit zur Zeit des Nationalsozialismus belegen, daß die Diskussion darüber weiter anhält.

Siehe auch

Verweise