Naumburg (Burg)
Die Naumburg liegt innerhalb des Ortes Naumburg. Später wurde an derselben Stelle der Naumburger Dom St. Peter und Paul errichtet.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
In der Zeit um 1000 errichtete Ekkehard I., Markgraf von Meißen auf einer rund 25 m hohen Erhebung am rechten Ufer der Saale nahe der Unstrutmündung seinen neuen Stammsitz, der entsprechend Neweburg oder Nuwenburg und später Naumburg genannt wurde. Seine Söhne Hermann und Ekkehard II. gründeten kurz darauf im westlichen Teil des Vorburggeländes eine kleine, der Hl. Maria geweihte Stiftskirche, die zum Jahr 1021 in der Merseburger Bischofschronik als praepositura noviter fundata erwähnt wurde. 1028 verlegte König Konrad II. den Bischofssitz Zeitz nach Naumburg.
Der Dom
Die Hauptbauzeit begann um 1220 in zunächst spätromanischer, dann gotischer Bauweise. Um die Mitte des 13. Jahrhunderts wurde der frühgotische Westchor angefügt, der die Ekkehardinische Stiftskirche ersetzte. Nach 1300 wurde der romanische Ostchor durch einen gotischen ersetzt, die Osttürme stehen auf romanischem Unterbau. Die Bauherren, der Naumburger Bischof (ebenfalls ein Wettiner) und sein Kapitel, ließen im Westchor des Domes Stifterdenkmäler der Markgrafen Hermann und Ekkehard II, deren Ehefrauen sowie weiterer Familienangehöriger aus der markgräflichen Familie errichten.
Die Stifterfiguren
Die Figuren stellen vier Ehepaare und vier einzelne Männer aus der meißener markgräflichen Familie bzw. mitteldeutschen Adelsgeschlechtern dar. Markgraf Ekkehard und seine Gemahlin Uta von Ballenstedt, Markgraf Hermann und seine Gattin Reglindis, Graf Dietrich von Brehna und Gemahlin Gerburg, Graf Wilhelm von Camburg und Ehegattin Gepa sowie Dietmar, Timo von Kistritz, Syzzo von Käfernburg und Konrad.
Die Glasfenster
In den Fenstern des Westchores befindet sich die älteste Gruppe der Naumburger Farbverglasung aus dem zweiten Drittel des 13. Jahrhunderts. Die Figuren ähneln in Stil, Pose und Kleidung den im gleichen Zeitraum entstandenen Stifterfiguren. Die Ostchorverglasung des Domes stammt größtenteils aus der ersten Hälfte des 14. und dem 15. Jahrhundert.
Filmbeitrag
Virtueller Rundgang durch den Dom:
Literatur
- C. P. Lepsius: „Ueber das Alterthum und die Stifter des Doms zu Naumburg und deren Statuen im westlichen Chor“ (1822) (PDF-Datei)
- „Der Naumburger Dom in Wort und Bild“, 1890 (Bestellmöglichkeit der PDF-Datei und des Ausdrucks)
- August Schmarsow: „Die Bildwerke des Naumburger Domes“, 1892, (PDF-Datei) Für Nicht-USA-Bewohner nur mit US-Proxy abrufbar!
- Prof. Dr. Johannes Jahn, Erich Kirsten: „Der Naumburger Dom, Leporello“, 1920
- Hermann Giesau: „Der Dom zu Magdeburg“, 1927
- Wilhelm Pinder: „Die Bildwerke das Naumburger Doms. 44 Bildtafeln“, 1937 (Bestellmöglichkeit der PDF-Datei und des Ausdrucks)