Uta von Ballenstedt

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Stifterfigur im Naumburger Dom I

Uta von Ballenstedt (Lebensrune.png um 1000 in Ballenstedt; Todesrune.png 23. Oktober vor 1046) war die Tochter eines Harzgrafen aus Ballenstedt und gehörte zu den Vorfahren der späteren Askanier. Durch ihre Ehe mit Ekkehard II. wurde sie Markgräfin von Meißen. Viele hielten sie – und halten sie noch immer – für die schönste Frau des deutschen Mittelalters.

Geschichte

Stifterfigur im Naumburger Dom II
Stifterfigur im Naumburger Dom III

Uta von Ballenstedt stammt aus einer hohen Adelsfamilie, die in Ballenstedt ihre Burg hatte. Die Familie kam aus dem Suebengau und gehörte zur Führungsschicht um den Kaiserhof. Diese umfasste 200 bis 300 Personen. Uta erfuhr eine gute Ausbildung, wohl im Kloster Gernrode, in dem sie ab dem 6. Lebensjahr Lesen, Schreiben und Umgangsformen lernte. Sie heiratete außergewöhnlich spät. Erst um 1026. Kinder hinterließ sie nicht.

Die verheiratete Frau trägt als Stifterfigur das Gebende, aus dem nur eine Lockensträhne hervorlugt und nach hinten ein Stück vom Zopf sichtbar wird. Ihr Mantelkragen verdeckt zusätzlich die linke Gesichtshälfte. Die goldene Krone auf dem Kopf ist tief in die Stirn hineingedrückt.

Stifterfigur im Naumburger Dom

Als Mitstifterin des Naumburger Doms wurde ihr die Plastik Uta von Naumburg, eine von 12 Stifterfiguren, neben der Figur ihres Ehegatten im Westchor des Doms gewidmet. Die Uta von Naumburg genannte Statue ist eines der bedeutendsten plastischen Bildwerke der deutschen Gotik. Die Figur der Uta von Ballenstedt ist eine der berühmtesten Arbeiten des „Naumburger Meisters“. Im einzigartigen Westchor des Naumburger Doms schuf er u. a. zwölf wirklichkeitsnah gestaltete Stifterfiguren, von denen das Paar Markgraf Ekkehard und seine bildschöne Frau Uta besondere Wertschätzung genießt.

Nicht zuletzt dem Werk des „Naumburger Meisters“ verdankt der Dom, daß er der meistbesuchte Ort an der „Straße der Romanik“ ist. Ihr um die Mitte des 13. Jahrhunderts entstandenes Bild begründete schon im 19. Jahrhundert einen facettenreichen Kult, der bis heute ungebrochen ist.

Drittes Reich

Im Dritten Reich wurde der Naumburger Dom als „Halle deutscher Innerlichkeit“ und „Herzkammer der deutschen Nation“ bezeichnet.[1] In der Ausstellung "Entartete Kunst" von 1937 diente Uta als Gegenbild zu den mißliebigen Frauendarstellungen von Otto Dix, Emil Nolde und anderen. Im Film Der ewige Jude von 1940 stand die Skulptur ebenfalls für eine überzeitliche Reinheit, die es wiederherzustellen gelte.

Verehrer

Darstellungen von ihr finden sich in ungezählten kunsthistorischen Publikationen, auf Gemälden und Postkarten. Zu ihren zahlreichen Verehrern gehören Menschen aus allen gesellschaftlichen Kreisen. Umberto Eco urteilte über sie:

„Für mich persönlich ist Uta von Naumburg die schönste Frau Europas und sie ist bis heute ein anerkanntes Zeugnis gotischer Meisterarbeit.“

Literatur

  • Walter Hege / Wilhelm Pinder: Der Naumburger Dom und seine Bildwerke, Deutscher Kunstverlag, Berlin 1925
  • Felix Dhüten: Uta von Naumburg – Schauspiel in Drei Akten, Nordland-Verlag, 1940
  • Wolfgang Ullrich: Uta von Naumburg. Eine deutsche Ikone, Wagenbach, Berlin 1998
  • Michael Imhof / Holger Kunde: Uta von Naumburg., Verlag Imhof, Petersberg 2011, ISBN 978-3865686558

Verweise

Fußnoten

  1. Wolfgang Ullrich: Uta von Naumburg: eine deutsche Ikone. S. 106, S.13