Neuere Geschichte

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Als Neuere Geschichte wird allgemein die Zeit seit der Französischen Revolution 1789 bezeichnet. Obwohl die Neuere Zeit im Grunde bis heute fortdauert, wurde zur besseren Abgrenzung im 20. Jahrhundert der Begriff der Neuesten Zeit oder Zeitgeschichte für den jüngsten historischen Abschnitt eingeführt.

Nach dem Absolutismus der Frühen Neuzeit ist die Neuere Geschichte von einer allmählichen Durchsetzung demokratischer und bürgerlich-liberaler Ideen gekennzeichnet. In einigen Ländern führte dies zum Sturz der alten Monarchien und der Etablierung von Republiken, während sich in anderen Ländern Europas die Monarchien noch länger halten konnten, häufig auf Kosten liberaler Zugeständnisse an Parlamente. Kennzeichnend für die Neuere Geschichte ist außerdem eine ungeheure Dynamisierung des wirtschaftlichen Fortschritts, die vom Manufakturwesen des 18. Jahrhunderts zur Entstehung riesiger Fabriken und zur Industrialisierung führte. Resultat war eine Umwälzung der Sozialstruktur der europäischen Nationen, die einerseits zur Entstehung einer bürgerlichen Oberschicht von Unternehmern und Industriellen führte, andererseits verbunden mit der Landflucht zur Herausbildung eines städtischen Proletariats, dessen Lebensumstände für den modernen Staat mehr und mehr zum Problem wurden. Diesen Faktor erkennend und ausnutzend entwickelten sich im 19. Jahrhundert, basierend auf den Theorien von Karl Marx, kommunistische und sozialistische Ideologien, die einen Umsturz der bestehenden Verhältnisse anstrebten. Auf der anderen Seite konnte zunehmend der Nationalismus die Massen mobilisieren, was die Entstehung von Nationalstaaten wie dem Deutschen Reich oder Italien, schließlich auch die Selbstbestimmung der Völker Ost- und Südosteuropas nach sich zog.

Literatur

  • Wolfgang Reinhard: Die Unterwerfung der Welt. Globalgeschichte der europäischen Expansion 1415–2015, C.H. Beck, München 2016, ISBN 978-3406687181 [1.648 S.]