Dohna-Schlodien, Nikolaus Graf zu

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Nikolaus Burggraf und Graf zu Dohna-Schlodien (Lebensrune.png 5. April 1879 in Mallmitz; Todesrune.png 21. August 1956 in Baierbach) war ein deutscher Marineoffizier der Kaiserlichen Marine und Freikorpsführer. Erster Kommandant des Hilfskreuzers SMS „Möve“ war Korvettenkapitän Graf zu Dohna-Schlodien. Es scheint militärhistorisch umstritten zu sein, ob sein letzter Dienstgrad Fregattenkapitän oder Kapitän zur See war, allerdings wurde er 1936 bei der Zusammenkunft der Ritter des Ordens „Pour le Mérite“ noch als Fregattenkapitän a. D. geführt, eine Beförderung am Tannenbergtag ist zwar möglich, aber militärhistorisch nicht belegt.

Werdegang

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Graf Nikolaus zu Dohna-Schlodien trat 1896 (Crew 96) in die Kaiserliche Marine ein, wurde 1899 Leutnant zur See und 1902 Oberleutnant zur See. In der Zeit nach dem Boxeraufstand diente er von 1901 bis 1902 auf dem Kanonenboot SMS „Tiger“, das in Ostasien (→ Ostasiengeschwader) stationiert war.

Erster Weltkrieg

Auf der ersten Fahrt von Dezember 1915 bis März 1916 versenkte die „Möve“ Handelsschiffe mit 60.000 BRT und Kriegsschiffe mit 16.000 BRT. Am 16. Januar 1916 wurde der britische Passagierdampfer Appam in der Nähe der Kanaren durch die Möve aufgebracht. Ein Prisenkommando unter Führung von Leutnant zur See Hans Berg verbrachte die Appam quer über den Atlantik in die zu dem Zeitpunkt noch neutralen Vereinigten Staaten. Gerade diese Kaperung brachte der Besatzung der Möve und ihrem Kommandanten auch im Ausland Respekt für ihre soldatische Tapferkeit ein.

Von November 1916 bis März 1917 wurden von der „Möve“ im Atlantik weitere 20 Schiffe mit insgesamt 120.000 BRT versenkt. Nach seiner Rückkehr wurde er Flügeladjutant von Kaiser Wilhelm II. Nikolaus Graf zu Dohna-Schlodien war einer von nur zwei deutschen Offizieren des Ersten Weltkriegs, die die höchsten militärischen Auszeichnungen der fünf wichtigsten deutschen Länder erhielten.

Zwischenkriegszeit

Nikolaus Graf zu Dohna-Schlodien bildete nach dem Ersten Weltkrieg das Freikorps „Dohna“ und kämpfte in Oberschlesien gegen polnische Terroristen. 1919 nahm er mit dem Charakter als Fregattenkappitän seinen Abschied aus der Vorläufigen Reichsmarine und ergriff in Hamburg den Kaufmannsberuf. Seit Mitte der 1930er Jahre lebte er in Baierbach (heute Stephanskirchen) am Simssee in Oberbayern.

Bildergalerie

Auszeichnungen (Auswahl)

Schriften

  • S. M. S. „Möwe“. Perthes, Gotha 1916
  • Der Möwe zweite Fahrt. Perthes, Gotha 1917
  • Der „Möwe“ Fahrten und Abenteuer. Erzählt von ihrem Kommandanten. Perthes, Stuttgart 1927 (Neuausgabe der Veröffentlichungen 1916 und 1917)

Literatur

  • Dr. Otto Weddigen: Unsere Möwe!, Fahrten und Heldentaten der „Möwe“ und ihres Kommandanten, des Burggrafen und Grafen Nikolaus zu Dohna-Schlodien, Leipzig 1916