Walter, Norbert
Norbert Walter (* 23. September 1944 in Weckbach/Unterfranken; † 31. August 2012) war ein deutscher Wirtschaftswissenschaftler und Liberalist.
Inhaltsverzeichnis
Werdegang
Norbert F. Walter, röm.-kath., wurde am 23. September 1944 in Weckbach, Unterfranken, als Sohn eines kaufmännischen Angestellten geboren.[1] Er besuchte die Grundschule in Weckbach (1950) und Kleinheubach (1951-1954) und dann von 1954 bis 1963 das Gymnasium in Miltenberg. Sein anschließendes volkswirtschaftliches Studium an der Universität Frankfurt/M. schloss er 1968 mit dem Diplomexamen ab. 1971 wurde er mit einer Arbeit über „Kapitalertragsbesteuerung und Kapitalmarkt. Ein Beitrag zur Reform der Körperschaftssteuer“ zum Dr. rer. pol. promoviert.
Wirken
Von 1968 bis 1971 war Norbert Walter Mitarbeiter am Frankfurter Institut für Kapitalmarktforschung, anschließend Assistent von Herbert Giersch am Kieler Institut für Weltwirtschaft – nach Meinung der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (22. September 2004) eine „der wichtigsten liberalen Ideenschmieden hierzulande“ – sowie (bis 1973) Dozent an der Kieler Universität. Am Institut für Weltwirtschaft übernahm er 1975 die Leitung der Forschungsgruppe Nationale und Internationale Konjunktur und 1977 die Abteilung Konjunktur und Weltwirtschaft.
Norbert Walter war von 1990 bis Ende 2009 Chefvolkswirt der Deutsche Bank Gruppe.
Positionen
Umvolkung
Norbert Walter hatte 2010 mehr Einwanderer aus dem „Nahen Osten“ und der Türkei gefordert: „Wir nehmen noch immer nicht wahr, daß wir in Deutschland eine komplett andere Demographie haben“ ... „Bei uns verringert sich die Zahl der Arbeitskräfte um ein Drittel pro Generation, wenn nichts dagegen unternommen wird.“ [2] Als Maßnahme forderte Walter eine weitere Öffnung Deutschlands für Einwanderer. Vor allem die Türkei, Ägypten und Iran seien Länder mit einem attraktiven Potential an Arbeitskräften, von denen es bereits „Trampelfade nach Deutschland“ gebe. Um die Einwanderer zu qualifizieren, müsse Deutschland in diesen Ländern für die Bildung sorgen: „Wir brauchen deutsche Schulen und Hochschulen in den Herkunftsländern.“ [3]
Siehe auch: Volkstod, Bevölkerungsaustausch
Euro
In einem Gespräch mit dem Fernsehsender n-tv am 18.04.2011 äußerte sich Norbert, auf die Feststellung des befragenden Journalisten, daß die Mehrheit in der BRD (und in Finnland) den Euro nicht mag, u. a. in folgendem: „Das ist so, und dennoch meine ich, daß die Eliten, die diese Idee hatten – zu denen ich auch gehöre – weiterhin alles auf den Weg bringen sollten, daß diese Währung erhalten bleibt, denn: Sie wissen nicht, was sie tun, die Bürger. Würden sie bekommen, was sie wollen, würden sie sehr rauh aufwachen – in Finnland und in Deutschland!“[4]
Auszeichnungen
u. a.: „Vordenker 2008“ der Finanzberatungsgesellschaft Plansecur.
Mitgliedschaften
Norbert Walter ist seit 1982 Mitglied des Deutschherrenordens und gehört seit 2000 dem Zentralrat der Deutschen Katholiken (ZdK) an. Er wurde in den Beirat des Fördervereins ökologische Steuerreform (FÖS) berufen.
Familie
Norbert Walter ist seit dem 23. März 1967 mit Christa, geb. Bayer, verheiratet und hat zwei Töchter: Christine (geb. 1968) und Jeanette (geb. 1971). Der Bergfreund gilt als passionierter Langläufer. Im Sommer bricht er regelmäßig zu Informations- und Vortragsreisen nach Asien auf. Nach eigener Aussage nimmt er jeden seiner Vorträge auf Tonband auf und archiviert sie.