Ostalgie

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Ein T-Hemd mit dem DDR-Logo - vor allem in Mitteldeutschland noch häufig in Läden zu erwerben.

Als Ostalgie bezeichnet man die Rückbesinnung auf Gegenstände aus dem Alltagsleben in der DDR und lehnt sich an den Begriff Nostalgie an.

Der Wortprägung ist irreführend, da die ehemalige DDR von den Medien als Ost- und nicht als Mitteldeutschland bezeichnet wird. Im Gegensatz zum Umgang mit der Zeit des Nationalsozialismus wird Verherrlichung des kommunistischen SED-Regimes nicht strafrechtlich verfolgt.

Der Begriff meint meist ein diffuses Gemisch aus Denken und Stimmung, das unter einem Teil der Bevölkerung Mitteldeutschlands anzutreffen ist und dessen Kern eine teils ironische, teil trotzig-selbstbewußte Neubewertung der eigenen Erfahrungen während der Zeit des Lebens in der DDR ausmacht. In diesem Rückblick fließen Erlebnisse mit der Etablierung von sozialen und anderen Einrichtungen ein, die in der DDR von den Deutschen geschätzt und selbstverständlich angesehen wurden, wozu Ganztagsschulen, bezahlbare Kinderkrippen und Kindergärten sowie Polikliniken gehörten. Ferner wird das Programm für Kinder und Jugendliche geschätzt, sofern es sich auf die Freizeitangebote beschränkt. Viele Organisationsformen der DDR weisen eindeutige Parallelen zum Nationalsozialismus auf, daher wird auch letztendlich nationalsozialistischen Errungenschaften nachgetrauert, jedoch nicht dem darauf aufgepfropften Marxismus bzw. Bolschewismus, der 1989 überwunden wurde.

Einen vorläufigen Höhepunkt erreichte die Ostalgie im Spätsommer und Herbst 2003 eher in der Form einer Verballhornung. Die öffentlich-rechtlichen und privaten Sender warteten mit Sendungen über die DDR auf, die auf alltagsgeschichtliches Material zurückgriffen und die DDR nicht mehr bloß verdammten. In ihnen wurde mit einer humoristisch verklärten Idyllik ein naiver Gegendiskurs zu den offiziösen „Doktrinen der Großhistorie“ (Christoph Dieckmann) versucht. Die vom Fernsehen präsentierte Ostalgie hatte nichts mit historisch-kritischer Wertung der DDR zu tun, die von Historikern bisher nicht vorgelegt wurde.

Siehe auch

Literatur

  • Thomas Kunze: Ostalgie international – Erinnerungen an die DDR von Nicaragua bis Vietnam. Berlin: Links, 2010
  • Kurz Pätzold: Historische Schlagwörter. Köln: Komet
  • Monika Deutz-Schroeder: Oh, wie schön ist die DDR : Kommentare und Materialien zu den Ergebnissen einer Sudie. Wochenschau-Verl., 2009