Onghers, Oswald

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Oswald Onghers (Lebensrune.png 5. Oktober 1628 in Mecheln; Todesrune.png 24. Dezember 1706 in Würzburg) war ein deutscher (flämischer) Maler des Barock.

Leben

Zu seinem Leben und Schaffen heißt es:

Er wurde von Johann Philipp von Schönborn im Jahr 1650 zunächst als Hofmaler nach Mainz berufen. Gegen 1658 ließ sich Onghers in Würzburg nieder und führte spätestens 1663 dort den Titel eines Hofmalers. Von der Bischofsstadt aus entfaltete er sein reiches Wirken und gilt neben Johann Baptist de Rüll als führender Maler des späten 17. Jahrhunderts in Mainfranken. Leider wurden viele seiner bedeutenderen Arbeiten, wie z. B. ein Altarblatt „Enthauptung der Hl. Barbara“ von 1691, beim Feuersturm des 16. März 1945 in Würzburg ein Raub der Flammen oder gingen andernorts infolge Kriegseinwirkung unter, wie etwa das Altarbild mit einer Darstellung der „Marter des Hl. Sebastian“ von 1691 in der Kirche von Grafenrheinfeld.
Glücklicherweise haben sich dennoch in vielen Pfarr- und Klosterkirchen des Bistums Würzburg Gemälde von Onghers und seiner Werkstatt erhalten und legen Zeugnis ab von seiner Produktivität. Zu den frühesten Belegen seiner Kunst zählen die Altarbilder der Pfarrkirche Mariä Geburt in Höchberg (1658), in den Benediktinerkirchen von Amorbach (1662) und Großcomburg (1662) oder der Kapuzinerkirche in Ochsenfurt (1666). Ein beeindruckendes Beispiel für eine komplett erhaltene Altarausstattung bildet die ehemalige Kapuzinerkirche in Kitzingen mit dem 1679 datierten Hochaltarbild der „Himmelfahrt Mariens“. Außer den zwei Seitenstücken des Hauptbildes und den beiden Nebenaltären seitlich des Chorraumes lassen weitere Bilder, wie z. B. „Die reuige Magdalena mit ihrer Schwester Martha“ die Hand Onghers’ vermuten.
Das letztgenannte Werk stellt eine Kopie nach Peter Paul Rubens’ Gemälde im Kunsthistorischen Museum in Wien dar. In der Tat ist Onghers in seiner Figurenerfindung und in der Behandlung seiner Malerei stark von Rubens, als dem auch in Süddeutschland nicht zuletzt wegen der zahlreichen Stiche nach seinen Gemälden geschmackbildenden Hauptmeister seiner Zeit, abhängig. Daneben finden sich vielfach Reminiszensen an Anthonis van Dyck, an dem Onghers insbesondere die ausgesprochen elegante Haltung seiner Figuren beeindruckt zu haben scheint. [...] Oswald Onghers hat insbesondere mit einem Werk weit über seine eigene Lebenszeit hinaus gewirkt. Die meisten Darstellungen der „Marter des Hl. Kilian“ in den Kirchen des Bistums Würzburg gehen bis in die Mitte des 18. Jahrhunderts auf ein Vorbild von seiner Hand zurück.[1]

Literatur

Fußnoten

  1. Erich Schneider in Unterfränkische Geschichte – Vom Ende des Dreißigjährigen Krieges bis zur Eingliederung in das Königreich Bayern. Band 4/2, Echter Verlag, Würzburg 1989, Seite 313–315