Appel, Otto

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Otto Appel

Friedrich Carl Louis Otto Appel (Lebensrune.png 19. Mai 1867 in Coburg; Todesrune.png 10. November 1952 in Berlin-Zehlendorf) war ein deutscher Phytomediziner.

Leben

Otto Appel war der Sohn des Kaufmanns Ludwig Appel und seiner Ehefrau Mathilde, geborene Kern. Er besuchte das Humanistische Gymnasium, studierte danach Pharmazie und Naturwissenschaft in Breslau und Würzburg und promovierte 1897 in Botanik, Zoologie und Physik. Anschließend war er 1897/98 Assistent am Institut für Hygiene und Bakteriologie zu Würzburg, 1898/99 Asistent des Landwitschaftlichen Instituts der Universität Königsberg in Preußen, 1899 Assistent an der Biologischen Abteilung der Reichsanstalt für Land- und Forstwirtschaft und wurde 1913 Geheimer Regierungsrat. Zu dieser Zeit war er an seiner ersten deutschen Arbeit über das Vorkommen von Bakterien als Erreger von Pflanzenkrankheiten. Seine Arbeiten spezialisierten sich besonders auf dem Gebiet der Kartoffelkrankheiten und der Organisation des Pflanzenschutzes.

Otto Appel war in vielerlei Hinsicht seiner Zeit voraus und hat mit wissenschaftlichen Methoden Lösungen für einige der drängendsten phytopathologischen Probleme der Landwirtschaft erarbeitet, die bis heute Gültigkeit haben. Sein Hauptaugenmerk galt der Gesundheit von Kartoffeln und Getreide, den für die Ernährung der Bevölkerung bedeutendsten Kulturen. Insgesamt war sein Arbeitsspektrum aber wesentlich breiter. Otto Appel entwickelte Verfahren zur gesunden Lagerung von Kartoffeln sowie zur Saatgutbehandlung von Getreide. Er beschrieb zahlreiche Schaderreger und überarbeitete die Gruppe der Fusarien von Grund auf neu. Intensiv untersuchte Otto Appel die Biologie der verschiedenen Schaderreger, um Ansatzpunkte für ihre Bekämpfung zu entwickeln. Die von Otto Appel etablierten Pflanzenschutzverfahren haben die landwirtschaftliche Praxis nachhaltig geprägt und zu einer deutlichen Verbesserung der Nahrungsmittelsicherheit und -qualität in Deutschland und weit darüber hinaus geführt.[1]

Nach dem Ersten Weltkrieg in den Jahren 1919 und 1920 wurde die Neuorganisation der Biologischen Reichsanstalt für Land- und Forstwirtschafft und des Deutschen Pflanzenschutzdienstes durchgeführt. Appel war einer der Vorbereiter eines Pflanzenschutzgesetzes. 1920 wurde er Direktor der Biologischen Reichsanstalt und trat in den Ruhestand. Zudem wurde er 1933 Ehrendoktor der Hochschule für Bodenkultur in Pflanzenkrankheiten und landwirtschaftlicher Botanik.

Auszeichnungen (Auswahl)

Schriften (Auswahl)

  • mit Paul Erich Otto Wilhelm Knuth, Ernst Loew, Herrmann Müller: Handbuch der Blütenbiologie, unter Zugrundelegung von Hermann Müllers Werk: „Die Befruchtung der Blumen durch Insekten“. W. Engelmann, Leipzig 1898–1905
  • mit Paul Graebner, L. Reh, Paul Sorauer: Handbuch der Pflanzenkrankheiten. Paul Parey, Berlin 1909
  • Die Pflanzkartoffel. Verlagsbuchhandlung Paul Parey Berlin 1918; 2. Aufl. 1920 = Landwirtschaftliche Hefte Nr. 35.
  • Die Zukunft des Pflanzenschutzes in Deutschland. In: Angewandte Botanik, Bd. 1, 1919, S. 3–15.
  • Albrecht Conrad Thaer: Die landwirtschaftlichen Unkräuter. Farbige Abbildung, Beschreibung und Vertilgungsmittel derselben. Erstauflage Berlin 1881. Neubearbeitete Auflagen von Otto Appel: Verlagsbuchhandlung Paul Parey Berlin, 4. Aufl. 1923, 5. Aufl. 1927.
  • mit Ernst Emanuel Silva Tarouca und Camillo Karl Schneider: Unsere Freiland-Nadelhölzer; Anzucht, Pflege und Verwendung aller bekannten in Mitteleuropa im freien Kulturfähigen Nadelhölzer mit Einschluss von Ginkgo und Ephedra. 2., neudurchgesehene und verm. Aufl., Hölder-Pichler-Tempsky, Wien 1923
  • Pflanzenpathologie und Pflanzenzüchtung. In: Der Züchter Jg. 2, 1930, S. 309–313.

Literatur

Verweise

Fußnoten