Coburg
„Der Coburger Mohr“ | |
Staat: | Deutsches Reich |
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Landkreis: | Kreisfreie Stadt |
Einwohner (31. Dez. 2019): | 41.072 |
Bevölkerungsdichte: | 850 Ew. p. km² |
Fläche: | 48,3 km² |
Höhe: | 292 m ü. NN |
Postleitzahl: | 96450 |
Telefon-Vorwahl: | 09561 |
Kfz-Kennzeichen: | CO, NEC |
Koordinaten: | 50° 16′ N, 10° 58′ O |
Coburg befindet sich entweder unter Fremdherrschaft oder wird durch die BRD oder BRÖ staatsähnlich verwaltet. | |
Bundesland: | Bayern |
Regierungsbezirk: | Oberfranken |
Coburg ist eine deutsche kreisfreie Stadt im bayerischen Regierungsbezirk Oberfranken und Sitz des Landratsamtes Coburg. Die zur Festung ausgebaute mittelalterliche Burganlage „Veste Coburg“ (auch Fränkische Krone genannt) überragt die Stadt im oberfränkischen Grenzgebiet zu Thüringen.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Gliederung
Coburg besteht aus der Kernstadt und zwölf weiteren Stadtteilen.
- Coburg Mitte (Kernstadt)
- Beiersdorf (mit Callenberg)
- Bertelsdorf (mit Glend)
- Cortendorf
- Creidlitz (mit Hambach)
- Ketschendorf
- Lützelbuch
- Neu- und Neershof (mit Neuhof und Neershof)
- Neuses
- Rögen
- Scheuerfeld (mit Dörfles und Eichhof)
- Seidmannsdorf (mit Löbelstein)
- Wüstenahorn
- Stadt Coburg
Nachbargemeinden
Folgende Gemeinden des Landkreises Coburg grenzen im Uhrzeigersinn, beginnend im Norden, an die Stadt Coburg: Lautertal, Dörfles-Esbach, Rödental, Ebersdorf bei Coburg, Grub am Forst, Niederfüllbach, Untersiemau, Ahorn, Weitramsdorf und Meeder.
Der Mohr von Coburg
Bei dem Mohr des Stadtwappens von Coburg handelt es sich um eine Darstellung des Stadtpatrons, des Heiligen Mauritius (deutsch: Sankt Moriz/Moritz), die schon im 13. Jahrhundert verwendet wurde. Interessant ist, daß Moritz ein Ägypter und kein Mohr war. Die Darstellung ist frei erfunden. Ab 1380 hatte dann auch ein Coburger Münzmeister als Meisterzeichen einen Mohrenkopf. 1430 wurde Mauritius im Zuge der Hussiteneinfälle Schutzpatron der Stadt und ziert seither das Stadtwappen. 1493 taucht in alten Akten das erste Mal das Wort „Mohrenkopf“ auf, als ein Zinnmeister von der Stadt verpflichtet wurde, neben seinem Meisterzeichen seine Ware auch mit dem Mohrenkopf zu versehen. Aus dem Jahr 1521 stammt schließlich der älteste Abdruck des Stadtsiegels mit dem Mohrenkopf. 1575 wird er gemeinsam mit dem Löwen auf ein steinernes Schild des Coburger Rathauses gemeißelt.
- Er taucht fast überall in der Vestestadt auf – in Wappen, an Häusern oder auf Kanaldeckeln: der legendäre Coburger Mohr als Schutzpatron der Stadt. Dabei handelt es sich um den heiligen Mauritius, nach dem auch die Hauptkirche St. Moriz benannt wurde. Allerdings war Mauritius kein Mohr, wurde aber als Afrikaner, wegen seines Namens von den Künstlern des Mittelalters gern als solcher dargestellt. Er stammte aus Oberägypten und lebte dort im dritten Jahrhundert, als das Christentum schon weit verbreitet war. Die Landschaft gehörte, wie der ganze Mittelmeerraum, zum Römischen Reich. Eine in dieser Gegend ausgehobene Legion bestand aus Christen. Als im Herbst 285 in Südgallien ein großer Aufstand unterdrückt werden musste, rief Kaiser Maximian ein starkes Heer in der Schweiz zusammen. Dazu gehörte auch die kampferprobte Thebaische Legion, dessen Führer (General) Mauritius war. Bei einem großen Feldgottesdienst zu Beginn des Krieges sollten heidnische Staatsgötter verehrt werden. Da meuterte die christliche Legion. Das galt als Gotteslästerung, Majestätsbeleidigung und Hochverrat vor dem Feind. Mauritius wurde als Rädelsführer enthauptet. Die Christen in dem Schweizer Gebiet pflegten und verehrten nach dem Abzug des Heeres das Grab des Märtyrers. Nach hundert Jahren stand bereits eine Kirche an der Stelle. Coburg kam durch eine Schenkung der Polenkönigin Richeza 1056 an die Benediktinerabtei Saalfeld, die hier eine Probstei errichtete. Aus der Probsteikirche wurde später die Morizkirche, die Hauptkirche unserer Stadt. Über die Einführung des Mohrenwappens liegen keinerlei Nachweise aus Urkunden oder Akten vor. Sicher ist, dass die Verehrung des Heiligen Mauritius zur Zeit der Ottonen und Stauferkaiser in Deutschland geblüht hat. Davon zeugt die große Zahl der Mauritius- und Morizkirchen sowie die noch größere Zahl der Mauritius- und Mohrenwappen von Adelsgeschlechtern, Bistümern, Klöstern, Städten und Dörfern. Grund für die Einführung des Mohrenkopfes als Wappenbild Coburgs mag das Bestreben gewesen sein, sich als Hauptstadt „der Pflege Coburgs“ von den anderen Städten zu unterscheiden, weil alle übrigen sächsischen Städte in Franken den Meißner Löwen führten.[1]
Sehenswürdigkeiten
- Altstadt
- Morizkirche
- Heiligkreuzkirche
- Kriegerdenkmal[3]
- Münzmeisterhaus
Bekannte, in Coburg geborene Personen
- Otto Appel (1867–1952), Phytomediziner
- Hans-Joachim Büttner (1900–1973), Schauspieler
- Felix Draeseke (1835–1913), Komponist
- Kurt Eccarius (1905–?), SS-Hauptscharführer und KL-Personal
- Willi Eckardt (1915–1966), Oberstleutnant und Ritterkreuzträger des Zweiten Weltkrieges
- Christoph Florschütz (1794–1882), Lehrer von Prinz Albert von Sachsen-Coburg und Gotha und dessen Bruder Erbprinz Ernst
- Heinz Grehl (1913–1997), Hauptmann der Reserve und Ritterkreuzträger des Zweiten Weltkrieges
- Fred Immler (1880–1965), Schauspieler
- Ernst Kupfer (1907–1944), Kampfflieger im Zweiten Weltkrieg und Eichenlaubträger des Zweiten Weltkrieges
- Walter Langert (1913–1944), Hauptmann und Ritterkreuzträger des Zweiten Weltkrieges
- Alfred Langguth (1908–1944), Hauptmann der Reserve und Ritterkreuzträger des Zweiten Weltkrieges
- Richard Leutheußer (1867–1945), Jurist und Politiker (DVP)
- Curt Liebmann (1881–1960), General der Infanterie
- Hans Luthardt (1916–1983), Oberleutnant der Reserve und Ritterkreuzträger des Zweiten Weltkrieges
- Kuno Popp (1893–1973), Politiker (NSDAP)
- Anna Ritter (geb. Nuhn; 1865–1921), Dichterin und Schriftstellerin
- Michael Rutz (geb. 1951), Journalist
- Alfred Seidler (1901–1976), Politiker (NSDAP)
- Adolf Senfft von Pilsach (1816–1897), königlich-sächsischer General der Kavallerie
- Alexandra von Sachsen-Coburg und Gotha (1878–1942), Prinzessin von Großbritannien und Irland und Mitglied der britischen Königsfamilie sowie später durch Heirat Fürstin zu Hohenlohe-Langenburg
- Antoinette von Sachsen-Coburg-Saalfeld (1779–1824), Stammmutter des Hauses Württemberg
- Carl Eduard (1884–1954), letzter Herzog von Sachsen-Coburg und Gotha
- Ernst I. (Sachsen-Coburg und Gotha) (1784–1844), Herzog von Sachsen-Coburg-Saalfeld und erster Herzog des neu geschaffenen Doppelherzogtums Sachsen-Coburg und Gotha, preußischer General und Vater von Albert von Sachsen-Coburg und Gotha
- Ernst II., Herzog von Sachsen-Coburg und Gotha (1818–1893)
- Ferdinand Georg August von Sachsen-Coburg-Saalfeld-Koháry (1785–1851), Feldmarschallleutnant in österreichischen Diensten
- Friedrich Josias von Sachsen-Coburg-Saalfeld (1737–1815), Feldmarschall in österreichischen Diensten
- Juliane von Sachsen-Coburg-Saalfeld (1781–1860), Großfürstin
- Leopold I. (1790–1865), erster König der Belgier
- Victoire von Sachsen-Coburg-Saalfeld (1786–1861), Mutter der britischen Königin Victoria
- Thilo Freiherr von Werthern (1912–2004), Oberstleutnant und Ritterkreuzträger des Zweiten Weltkrieges