Paas, Karl
Karl Paas ( 29. Juli 1889; 9. August 1930) war ein deutscher Widerstandskämpfer gegen die Weimarer Republik und ein Blutzeuge der nationalsozialistischen Bewegung.
Leben
Am 8. August 1930 fand in Haan bei Solingen eine nationalsozialistische Versammlung statt, an der SA-Männer teilnahmen, die im Lastkraftwagen aus Solingen herübergekommen waren. Während der Versammlung schlichen sich Kommunisten an das Fahrzeug und lockerten die Seitenwandschrauben und Befestigungen. Als nach Beendigung der Kundgebung die SA-Männer den Lastwagen wieder bestiegen hatten und abfuhren, wurden sie von den Kommunisten mit einem Hagel von Steinen und Flaschen überschüttet. Die roten Angreifer hängten sich an die Schlußklappe des Wagens und schlugen mit Knüppeln auf die SA-Männer ein. Plötzlich brach während der Fahrt die Seitenwand, und die Braunhemden stürzten auf die Haaner Schillerstrasse. Der SA-Scharführer Karl Paas, ein Metallformer aus Solingen, Fahnenträger im Traditionssturm 54 der Standarte XV, trug bei dem Sturz eine Schädelverletzung davon, der er am 9. August 1930 erlag.
Nachwirken
In der neu gebauten Siedlung Neuss-Reuschenberg wurde im Dezember 1937 eine Straße nach ihm benannt.
Am 9. November 1938 fand in Erkrath eine Trauerfeier für den 1932 dort ums Leben gekommenen SS-Mann Kurt Hilmer statt. Eine große Haaner Abordnung nahm daran teil. Ebenfalls gedachten die Haaner des 1930 auf der Schillerstraße umgekommenen SA-Mannes Karl Paas aus Gräfrath. Am Abend traf sich die hiesige Ortsgruppe der NSDAP im Hotel Windhövel, die Hitlerjugend gedachte ebenfalls der Märtyrer.
Literatur
- André-Klaus Busch: Blutzeugen – Beiträge zur Praxis des politischen Kampfes in der Weimarer Republik, Deutsche Stimme, ISBN 978-3935102209
- Hermann Liese: Ich kämpfe, Franz Eher Verlag 1943
- Hans Weberstedt / Kurt Langner: Gedenkhalle für die Gefallenen des Dritten Reiches, Franz Eher Verlag 1938