Roth, Petra

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Petra Roth (Lebensrune.png 9. Mai 1944 in Bremen) ist eine deutsche Kommunalpolitikerin der CDU. Sie war von 1995 bis 2012 Oberbürgermeisterin der Stadt Frankfurt am Main. Ihr Nachfolger im Amt des Frankfurter Oberbürgermeisters ist der Jude Peter Feldmann.

Werdegang

Petra Roth wurde am 9. Mai 1944 als Tochter einer Kaufmannsfamilie in Bremen geboren.[1] Sie verließ das Gymnasium mit der mittleren Reife und machte einen Abschluß an der Höheren Handelsschule. Nach einem Aufenthalt in London von fast einem Jahr absolvierte sie eine Ausbildung als Arzthelferin.

Wirken

Fünf Jahre lang war Petra Roth im Beruf der Arzthelferin tätig, dann als Hausfrau und Mutter von zwei Söhnen beschäftigt.

Roths politische Karriere begann in der Stadt Frankfurt am Main, in die sie erstmals 1964 gekommen war. Sie wurde „bekennende Frankfurterin“, wie die Süddeutsche Zeitung (1. Juni 1992) schrieb, und trat 1972 „aus Begeisterung für Rainer Barzel“ in die CDU ein. 1973 bis 1988 war sie Sozialbezirksvorsteherin in Frankfurt. 1977-1989 und seit 1993 agierte Petra Roth als Stadtverordnete in Frankfurt, seit 1982 auch als stellvertretende Kreisvorsitzende der CDU Frankfurt und Vorsitzende der Frauenunion. 1982-1989 war sie Vorsitzende des Sportausschusses.

1987 kam Petra Roth als direkt gewählte Abgeordnete des Wahlkreises 39 in den Hessischen Landtag. Sie war dort als Sprecherin der CDU-Fraktion für Wohnungsbau, Städteplanung und Sport sowie als Mitglied im Innenausschuß des Landtags tätig. Man attestierte ihr „Glaubwürdigkeit und Bodenhaftung“. 1990-1998 war Petra Roth außerdem Mitglied im Landesvorstand der hessischen CDU. Ihr Landtagsmandat gab sie nach der Wahl zur Oberbürgermeisterin von Frankfurt (1995) zurück.

„Frischen Wind“ in die Frankfurter CDU brachte Petra Roth ab 1992, als sie als erste Frau an deren Spitze gewählt wurde. Auf dem Kreisparteitag im Februar 1992 kam sie mit 298 Ja-Stimmen (gegen 32 Nein-Stimmen) als Nachfolgerin des früheren hessischen Ministers Karl Heinrich Trageser in dieses Amt. In den Monaten bis zur Kommunalwahl in Hessen setzte Petra Roth in der CDU-Parteiorganisation, die nach zwölf Jahren absoluter Mehrheit (bis 1989) wenig flexibel und in den Führungsgremien überaltert war, eine Verjüngung durch und sorgte für eine stärkere Berücksichtigung von Frauen. Im September 1992 wurde sie von mehr als 90 % der 323 Delegierten des CDU-Kreisparteitages zur CDU-Spitzenkandidatin und damit OB-Anwärterin in Frankfurt gewählt. Dennoch war Petra Roth nach Meinung politischer Beobachter für die Frankfurter CDU eher eine „Verlegenheitskandidatin“, denn namhaftere CDU-Politiker wie der damalige Bundesforschungsminister Heinz Riesenhuber hatten diese undankbare Aufgabe angelehnt. Roths Ziel für die Kommunalwahl war eine „bürgerliche Mehrheit“ mit der FDP, um die rot-grüne Koalition abzulösen.

Von 1995 bis Juli 2012 war sie Oberbürgermeisterin von Frankfurt am Main und zudem seit 2009, zum wiederholten Mal, Präsidentin des Deutschen Städtetags.

Petra Roth sprach sie sich für ein „Mahnmal zur Deportation der Juden an der Zentralbank in Frankfurt“ aus. Im März 2011 stimmte sie dem Bau zu.[2][3]

Auszeichnungen

2001 wurde sie für ihre Verdienste um die deutsch-französische Freundschaft zum Offizier der französischen Ehrenlegion ernannt.

Am 21. Mai 2005 erhielt sie von der Universität Tel Aviv den „Doctor philosophiae honoris causa“ für ihre Förderung der akademischen und kulturellen Beziehungen zwischen den Partnerstädten Tel Aviv und Frankfurt am Main und ihre Freundschaft mit Israel.

Mitgliedschaften

  • Aufsichtsratsvorsitz Frankfurter Messe AG
  • Mainova und Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV)
  • AR-Mitglied Fraport AG (Flughafen Frankfurt)
  • Ehrenvorsitzende der Frankfurter Sektion des Müttergenesungswerkes
  • Petra Roth vertritt Frankfurt international im EU-Ausschuß der Regionen und im Exekutivkomitee von Eurocities.
  • Vorstands der „Ludwig-Börne-Stiftung“.

Familie

Petra Roth war bis zu dessen Tod 1994 26 Jahre mit dem Journalisten Erwin Roth verheiratet. Sie ist Mutter von zwei erwachsenen Söhnen, die beide Juristen sind. Ihre Freizeitbeschäftigung sind Lesen und Skifahren.

Fußnoten

  1. Internationales Biographisches Archiv 16/2006
  2. Deutschlandradio Kultur, 11. März 2011: „Auf dem Gelände der Europäischen Zentralbank (EZB) in Frankfurt am Main sollen eine große Rampe und Gleise symbolisch wiedererrichtet werden, auf denen Juden in die Konzentrationslager abtransportiert wurden.“
  3. Die Stadt Frankfurt, die EZB und die Frankfurter Jüdische Gemeinde haben sich auf den Entwurf des Kölner Büros Katzkaiser für eine Gedenkstätte geeinigt.