Pizza in Auschwitz
Filmdaten | |
---|---|
Deutscher Titel: | Pizza in Auschwitz |
Produktionsland: | Israel |
Erscheinungsjahr: | 2009 |
Laufzeit: | 65 Minuten |
Sprache: | Jiddisch |
Altersfreigabe: | ohne Altersbeschränkung Jahre |
Stab | |
Regie: | Moshe Zimerman |
Drehbuch: | Moshe Zimerman |
Kamera: | Avi Kaner, Moshe Zimerman |
Schnitt: | Tali Goldenberg |
Besetzung | |
Darsteller | Rolle |
Danny Chanoch | Danny Chanoch |
Miri Chanoch | Miri Chanoch |
Sagi Chanoch | Sagi Chanoch |
Pizza in Auschwitz ist ein israelischer Dokumentarfilm aus dem Jahr 2009. Er wurde mehrfach im BRD-Fernsehen gezeigt und erhielt mehrere Auszeichnungen.
Inhalt
Der Holocaust-Überlebende Danny Chanoch überstand nach eigenen Aussagen fünf deutsche Konzentrationslager, unzählige Selektionen, einen Todesmarsch und drei Herzinfarkte[1]. Die Selektionen zur Tötung wurden nach seiner Aussage per Losentscheid durchgeführt, daher sei er stets froh gewesen, daß seine Häftlingsnummer nicht gezogen wurde. Er habe u.a. gesehen, wie Deutsche Menschenfleisch aßen und SS-Hebammen jüdischen Müttern die Neugeborenen aus dem Leib rissen und sie direkt in die Deportationszüge warfen. Außerdem habe er einem Räumkommando angehört, welches die vergasten Leichen aus den Gaskammern ziehen und sie entkleiden mußte. Sein Überleben habe Chanoch sich dadurch gesichert, daß er kleine Holzstücke sammelte und diese in gefüllte Suppentöpfe der Versorgungskolonne tunkte, wenn diese über den Appellplatz liefen, um diese Holzstücke dann zu sich zu nehmen.
– Dieter Graumann, Vorsitzender des Zentralrates der Juden in Deutschland gegenüber Patrick Gensing[2]Nichts ist zu vergleichen mit der unmittelbaren Authentizität von Zeitzeugen. Doch, so hat es der Friedensnobelpreisträger Elie Wiesel formuliert, wer Zeitzeugen zuhört, der wird selbst zu einem.
Pizza in Auschwitz - Ein Dokumentarfilm von Moshe Zimmerman
Der Dokumentarfilm des israelischen Filmemachers Moshe Zimmerman schildert eine Reise in die Vergangenheit aus der Sicht eines Mannes, dessen Leben unwiderruflich vom Holocaust geprägt ist. Der 74-jährige Danny Chanoch hat Auschwitz überlebt, oder er hat – wie er es ausdrückt – einen BA, einen Bachelor of Auschwitz. Der große, charismatische Mann hat mehrfach im Rahmen von Delegationen in Polen ehemalige Vernichtungslager der Nazis besucht. Es dauerte jedoch lange, ehe er seine Kinder Miri und Sagi dazu bewegen konnte, gemeinsam mit ihm die Schauplätze seiner verlorenen Kindheit aufzusuchen. Sechs Tage lang fahren die drei Familienmitglieder mit einem Filmteam von Lager zu Lager durch “diesen” Teil Europas und besuchen die Stätten von Dannys Kindheitstraumata. Zuletzt gelangen sie nach Auschwitz-Birkenau. Dort will Danny einen Wunsch verwirklichen, den er schon sein ganzes Leben lang hegt. Er möchte mit seinen Kindern eine Nacht auf seiner alten Pritsche in seiner alten Baracke verbringen. Dannys Kinder Miri (38) und Sagi (40) waren ihr Leben lang täglich auf die eine oder andere Weise mit dem Holocaust konfrontiert. Sie nahmen den Vorschlag, ihren Vater auf eine Reise zu den Vernichtungslagern zu begleiten, mit sehr gemischten Gefühlen auf. Miri erklärt, dass sie dem Holocaust lieber nicht in die Augen sehen möchte. Während sie eine Pizza essen, die Miri in der nahe gelegenen Stadt Auschwitz gekauft hat, kommt es zur unvermeidlichen Konfrontation zwischen dem Vater und seinen Kindern, die zugleich von schwarzem Humor und großem Schmerz erfüllt ist.
Auszeichnungen
- Preis der Jugendjury der Filmschule, DOK Leipzig 2008
- The Golden Dragon Prize, Internationales Film Festival Krakau 2009 (Polen)
- Grand Prix "Bester langer Dokumentarfilm", Berdyansk Film Festival 2009 (Ukraine)
- "Best of Fest" Award, IDFA 2008 (Niederlande)
- Lobende Erwähnung ("Sehr empfohlen" in Kategorie Best Creative Feature), The AIBs 2010 London