Pommerellische Gesichtsurnenkultur
Die Pommerellische Gesichtsurnenkultur, auch Pomoranische Kultur genannt, war eine eisenzeitliche Kultur in Ostdeutschland. Ihr Zentrum lag zwischen unterer Weichsel und Danziger Bucht im Osten und und der Stolpe im Westen. Sie entwickelte sich im 7. Jahrhundert aus der Kaschubischen Gruppe der Lausitzer Kultur. Charakteristikum waren Urnen mit Gesichtern, die in Steinkistengräbern beigesetzt wurden. Typische Grabbeigaben waren bronzene Fibeln und Ringe. Die Bestattungsbräuche hatten eine auffällige Ähnlichkeit mit denen der gleichzeitigen Hausurnenkultur zwischen Harz und Saalemündung.
Die Wirtschaftsform ähnelte derjenigen der Lausitzer Kultur. Roggen wurde erstmals systematisch angebaut, machte aber nur einen geringen Teil des Getreides aus. Wallburgen auf Hügeln waren seltener als weiter westlich in der Lausitzer Kultur.
Im weiteren Verlauf der Eisenzeit dehnte sich die Kultur weiter aus. Durch Vermischung mit anderen Kulturen entwickelte sich die Glockengräberkultur.
Es gibt die Vermutung, die Träger der Gesichtsurnenkultur seien die Bastarnen gewesen. Diese wurden von antiken Autoren wie Tacitus allerdings erst erwähnt, als sie im unteren Donauraum erschienen und sich dort ansiedelten.
Literatur
- Hallstattzeit, Die Altertümer im Museum für Vor- und Frühgeschichte, Bd. 2 , 1999, ISBN 3-8053-2566-5