Pomona
Pomona (von lat. pomum „Obstfrucht, Obst“) war eine der vielen kleinen Gottheiten der römischen Göttermythologie und galt als die Göttin der Gärten und der Obstbäume sowie des Gartenbaues und der Baumzucht. Sie gab dem im Herbst gefeierten römischen Erntedankfest ihren Namen. Der Überlieferung nach war sie die Gattin des Vertumnus, galt aber auch als Geliebte des Picus.
Mit dem flamen pomonalis besaß Pomona einen eigenen Spezialpriester in Rom. Auch der Rest der Priesterschaft bestand aus Männern. Ihr Pomonal (heiliger Hain der Pomona) lag allerdings außerhalb der Stadt im ager Solonius an der Straße von Rom nach Ostia. Abgebildet wird sie meist mit einem Fruchtkranz im Haar, mit einem Korb voller Früchte oder mit Früchten im Schoß. In der Gartenkunst des 17. und 18. Jahrhunderts war sie ein beliebtes Motiv für Statuen.
Mythologie
Pomona wurde sich von den Römern als eine schöne aber spröde Nymphe gedacht, um deren Gunst sich alle Faunen und Gottheiten der Wälder und Felder lange vergeblich bewarben. Endlich gelang es dem Vertumnus, nachdem er schon als Baumschnitter, Winzer und Ackersmann abgewiesen worden war, als altes Mütterchen durch klägliche Erzählungen von spröden Schönen ihr Herz so zu rühren, daß sie, als er darauf in Gestalt eines Jünglings nochmals um sie warb, seine Gattin wurde.
Verweise
- Benjamin Hederich: Pomona, in: Gründliches mythologisches Lexikon. Leipzig 1770., Sp. 2062-2064
- Georg Wissowa: Pomona, in: Wilhelm Heinrich Roscher (Hrsg.): Ausführliches Lexikon der griechischen und römischen Mythologie. Band 3,2, Leipzig 1909, Sp. 2747–2749