Vertumnus

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Pomona und Vertumnus (Ölgemälde von Francesco Melzi, 1. Hälfte 16. Jhd.)

Vertumnus war einer der zahlreichen kleineren Gottheiten der römischen Mythologie und galt dort als Vegetationsgott. Die Römer hatten ihn, zunächst unter dem Namen Vortumnus, von den Etruskern übernommen, wo er als Voltumna[1] eine hohe etruskische Gottheit darstellte. Sicher festzustellen ist sein Kult erst ab 294 v.d.Z.

Sein Hauptfest Vortumnalia (bzw. die Vertumnalien) fand alljährlich am 13. August statt. Er hatte einen Tempel auf dem Aventin, seine Gemahlin war vermutlich Pomona. Um sie zu gewinnen, musste Vertumnus seine ganze Wandlungsfähigkeit einsetzen. Daher gilt er auch als Gott des Wandels und der Veränderung, aber auch des Handels und des Verkehrs.

Für das Wesen des Gottes gab es bereits in der Antike mehrere Deutungen. Nach ihnen war Vertumnus:

  • derjenige, welcher die Tiberüberschwemmungen – die manchmal bis zu seiner Statue reichten – zum „umwenden“ brachte, d.h. das Wasser sollte ab seiner Statue mit Sicherheit wieder zurückgehen
  • im Sinne a vertendo anno der Gott der wechselnden Jahreszeiten
  • Gott des Warenumsatzes beim Handel, d.h. im Tauschhandel verändert sich der Warenbesitz des Einzelnen
  • die göttliche Eigenschaft der Verwandlung in jede beliebige Gestalt

Fußnoten

  1. Die im Lateinischen feminine Endung -a, die im Etruskischen keinen Genuscharakter hat, wurde dabei durch die lateinische Maskulinendung -us ersetzt.