Standbild
Ein Standbild (oder Statue[1], Bildsäule) ist eine plastische Darstellung der menschlichen Gestalt in voller Skulptur. Zuweilen werden auch Tiere in ganzer Plastik reproduziert und dann Tierstatuen genannt.
Inhaltsverzeichnis
Erläuterung
Das Material des Standbildes kann von sehr verschiedener Art sein; am gebräuchlichsten sind: Ton, Gips, Holz, Metall oder Stein. Ist die betreffende Persönlichkeit stehend dargestellt, so nennt man die Skulptur eine Pedesterstatue, ist sie reitend wiedergegeben, eine Equesterstatue (Reiterstandbild). Standbilder werden nicht unmittelbar auf den Erdboden, sondern immer auf einem Postament aufgestellt, wodurch zugleich die zu verewigende Person über das Niveau des gewöhnlichen Lebens erhoben erscheint und dadurch geehrt wird.
Klassische Standbilder können als selbstständige Kunstobjekte auftreten, so insbesondere als Verschönerung öffentlicher Plätze, wobei dann in der Regel auch das Postament besonders aufwendig gestaltet und zumeist mit weiteren Skulpturen geschmückt ist; am häufigsten kommen in dieser Beziehung allegorische Darstellungen der guten Eigenschaften der zu ehrenden Persönlichkeit vor oder Reliefdarstellungen, die Szenen aus ihrem Leben wiedergeben. Bei allen Standbildern ist eine passende Umgebung von großer Wichtigkeit. Sehr große Plätze sind meist recht ungeeignet, da die Statue auf diesen zu sehr verschwindet. Viel günstiger sind kleine Plätze, die einen passenden Hintergrund bieten. Außerdem kann das Standbild in unmittelbarer Verbindung mit der Architektur auftreten, so namentlich in Nischen, auf Postamenten, auf einem abschließenden Brüstungsgeländer oder auf Konsolen stehend usw.
Im Altertum und in der Neuzeit bis zur Zeit der Renaissance pflegte man statuarische Bildwerke zur Belebung und Verdeutlichung der Formen mehr oder weniger reich zu bemalen (→Polychromie). Man unterschied schon im griechischen Altertum Ideal- und Porträtstatuen, je nachdem, ob der Künstler aus der Phantasie schöpfte oder sich an die Wirklichkeit hielt. Zu den Idealstatuen gehörten die der Götter und Heroen. Die Porträtstatuen kamen erst verhältnismäßig spät durch die Sitte auf, in Olympia Statuen der Sieger in den Wettkämpfen aufzustellen. Doch waren auch diese anfangs ideal, d. h. nicht portraitähnlich, gehalten. Noch später kam dazu das Genrebild, welches Personen und Vorgänge aus dem Alltagsleben als Einzelstatuen oder Gruppen darstellte.
In der römischen, besonders kaiserlichen, Zeit wurden in großer Menge Portraitstatuen gefertigt. Kolossale Dimensionen wurden durch den Zweck der Aufstellung bedingt. Den Begriff der Erhabenheit durch räumliche Ausdehnung anzudeuten, war aber dem griechischen Geschmack fern, und erst die verfallende Kunst, die sich ägyptisch-asiatischen Begriffen anbequemte, suchte auf diese Weise durch Zusammenstellungen eine größere Wirkung hervorzubringen.
Nach dem restlosen kulturellen Zusammenbruch Europas im Jahre 1945 durch die jüdisch-angloamerikanische Zerstörung des Deutschen Reichs ist die Fertigung künstlerischer Standbilder mittlerweile weitgehend verschwunden. An deren Stelle getreten sind aber verschiedene anspruchs- und niveaulose, meist jedoch abstoßende („provozierende“) antikünstlerische Produktionen und Machwerke verschiedenster, dem BRD-System (→Egalitarismus, →Liberalismus) meist nahestehender, „Künstler“, welche – unterstützt von der Veröffentlichten Meinung – bewußt den Begriff der Skulptur nach völliger Beliebigkeit definieren, um keinerlei künstlerischen Ansprüchen mehr gerecht werden zu müssen.[2]
Bildergalerie
Antike Hermes von Olympia (mit dem Knaben Dionysos auf dem Arm), von Praxiteles, 4. Jhdt. v. d. Z.
(Griechenland)Antike Nike von Samothrake, vermutlich um 190 v. d. Z.
(Griechenland)Antike Venus von Milo, etwa 100 v. d. Z.
(Griechenland)Antike Laokoon-Gruppe, angebliche[3] Nachbildung (etwa 25 v. d. Z.) aus hellenistischem Original von 200 v. d. Z., von Polydoros und Athanadoros
(Griechenland)Antike Statue von Kaiser Augustus („Augustus von Primaporta“), 1. Jahrhundert
(Römisches Imperium)Spätgotik Hl. Jakobus d. Ä., ca. 1505, von Tilman RiemenschneiderRenaissance David (1504) von Michelangelo, FlorenzRenaissance Perseus mit dem Haupt der Medusa (1554), von Benvenuto Cellini, FlorenzBarock Weibliche Allegorie der Architektur, von Pietro Baratta, 1722Klassizismus Johann Gottfried Schadow: „Prinzessinengruppe“ (Gipsmodell), 1797Neuklassizismus Der Verwundete (1938), von Arno Breker
Nach 1945
Nach der Zerstörung Europas 1945:
DDR Lenin-Bildsäule (1951), ehemals in Königsee/ThüringenBRD Standbild von Herbert Frahm alias Willy Brandt, 1996BRD BRD-Variante (2006) des David von Michelangelo (siehe oben)
Siehe auch
Literatur
- H. Frosiehn: Die Entstehung des Standbildes im Cinquecento. Diss. München 1975
Verweise
- Die Bildsäule. In: Adelung: Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 1018
- Statŭe. In: Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 18. Leipzig 1909, S. 869–870
Fußnoten