Prerau

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Prerau

Staat: Deutsches Reich
Einwohner (1. Dez. 1930): 22.280
Koordinaten: 49° 27′ N, 17° 27′ O
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Prerau befindet sich seit 1845 unter Fremdherrschaft. Das Gebiet ist von Tschechei vorübergehend besetzt, die einheimische Bevölkerung wurde vertrieben oder ermordet und deren Eigentum gestohlen.

Prerau ist ein deutsche Stadt in Mähren.

Lage

Prerau liegt an der Betsch in der Olmützer Region, etwa 22 km südöstlich von Olmütz.

Geschichte

Beim Massaker von Prerau am 18./19. Juni 1945 wurden in Prerau 265 wehrlose deutsche Zivilisten, Karpatendeutsche Flüchtlinge, ermordet. Neben den 71 Männern und 120 Frauen fielen 74 Kinder diesem Verbrechen zum Opfer. Das jüngste Opfer war ein erst acht Monate alter Säugling, das älteste Opfer war ein 80 Jahre alter Mann.

Der tschechische Schriftsteller Ota Filip beschrieb das Massaker mit folgenden Worten nach dem tschechischen polizeilichen Protokoll vom 19. Juni 1945:
„Am Nachmittag des 18. Juni 1945 machte in Prerau ein Zug halt, der 265 im Herbst 1944 aus der Slowakei nach Nordböhmen transportierte Karpatendeutsche zurück in ihre Heimat bringen sollte. Für 71 Männer im Alter von 14 bis 80 Jahren, für 120 Frauen und 74 Kinder war Prerau Endstation. Im Morgengrauen des 19. Juni 1945 lagen sie alle im Massengrab. Ihr Mörder, Leutnant Karol Pazur, Nachrichtenoffizier im Stab der 4. Division der Svoboda-Armee, hat in den späten Nachmittagsstunden des 18. Juni 1945 die Karpatendeutschen aus ihrem Zug geholt. Zwanzig Soldaten mit Maschinengewehren trieben sie unter Pazurs Kommando nach Lovesice, unweit vom Prerauer Bahnhof. Dort wurden alle 265 Karpatendeutsche in Gruppen von hinten niedergemetzelt. Die Personalausweise der Ermordeten befahl Leutnant Pazur im Massengrab zu verbrennen. Die Wertgegenstände der Toten, Geld, Uhren und Juwelen, verteilte der Mörder unter seinem Mordkommando, zur Belohnung durften die Mordschützen auch noch den Zug plündern, der die Karpatendeutschen nach Hause bringen sollte.“

Nach Verhaftung am 4. Juni 1948 wurde Pazur am 14. Januar 1949 von einem Militärgericht in Preßburg wegen des Massenmordes zu siebeneinhalb Jahren Gefängnis verurteilt, in einem neuen Verfahren zu 20 Jahren Haft. 1951 wurde er zu zehn Jahren Haft begnadigt, im Ganzen saß er nicht ganz sechs Jahre ab. Damit gehörte Pazur zu den wenigen tschechischen Massenmördern, die wegen ihrer Untaten überhaupt belangt wurden.
In den sechziger Jahren zählte er zu den führenden Funktionären des „Verbandes antifaschistischer Kämpfer“.

Filip bringt in dem genannten Aufsatz weitere Beispiele für ähnliche Bluttaten, die polizeilich dokumentiert und dem damaligen Prager Innenministerium amtlich zur Kenntnis gebracht wurden; dort hatte man jedoch an einer Bestrafung und Verfolgung kein Interesse und ließ die Akten in den Archiven verschwinden, wo sie erst kürzlich wieder aufgefunden wurden.

Sehenswürdigkeiten

  • Schloß
  • Flughafen