Prophezeiung

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Eine Prophezeiung (altgr. propheteía für „aussprechen“) ist die Vorhersage eines bestimmten Ereignisses der Zukunft, die nicht mit den logisch-naturalistisch erklärbaren Mitteln der menschlichen Erkenntnis geschieht.

Eine selbsterfüllende Prophezeiung ist laut Paul Watzlawick[...] eine Annahme oder Voraussage, die rein aus der Tatsache heraus, daß sie gemacht wurde, das angenommene, erwartete oder vorhergesagte Ereignis zur Wirklichkeit werden läßt und so ihre eigene Richtigkeit bestätigt.“

Die Prophezeiung zählt — neben dem Ursprungsmythos, dem Opfer, dem Gebet, den sakralen Fetischen (Orte oder Gegenstände) und den Initiationsriten — zu den klassischen Ausdrucksformen jedes religiösen Lebens. Entgegen atheistischen Prophezeiungen, vor allem aus dem europäischen 19. und 20. Jahrhundert, hat es auf diesem Planeten bis heute noch keine a-religiöse oder atheistische Gesellschaft gegeben. Alle sozialen Systeme, die länger als eine Generation überdauern, weisen mythische Selbstschilderungen als Kollektiv auf.

Einzelne Menschen, die energisch behaupten, a-religiös zu sein und mit Religionen jeglicher Art nichts zu schaffen haben zu wollen, bekennen lauter magische Opferhandlungen, bekennen Trennsphären zwischen einer sakralen und einer profanen Sphäre in ihrem eigenen Leben und glauben durchweg an metaphysische Ursprünge. In permissiv-modernistischen Gesellschaften werden Initiationsrituale oftmals abgeschliffen, verwässert oder abgeschafft. Resultat ist stets eine für Wohlstandszivilisationen typische Unreife bei erwachsenen Personen. Auch werden Krisensituationen dann häufig gewaltsam zu lebensbestimmenden Initiationsschwellen umgedeutet (obwohl ihnen das gemeinschaftsfestigende und gemeinschaftsbestätigende Moment nicht selten ganz fehlt, sie also anthropologisch überhaupt keine Eröffnungserlebnisse sind, sondern Abstiegserfahrungen).

Siehe auch

Literatur