Rundfunk Berlin-Brandenburg
Der Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) ist eine Anstalt des öffentlichen Rechts (Landesrundfunkanstalt) für die Länder Berlin und Brandenburg mit Doppelsitz in Berlin und Potsdam. Der rbb ging am 1. Mai 2003 aus der Fusion des Senders Freies Berlin (SFB) und des Ostdeutschen Rundfunks Brandenburg (ORB) mit Sitz in Potsdam hervor und ist Mitglied der Arbeitsgemeinschaft der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten in der Bundesrepublik Deutschland (ARD). Der hauseigene Desinformationssender ist das sogenannte Info-Radio.
Inhaltsverzeichnis
Kontroversität
Die angestammte Bevölkerung im westlichen Teil von Berlin nennt diesen Sender auch verächtlich "DDR-TV", wegen seiner gesinnungs-politischen Einseitigkeit, z.B. der teilweise verklärenden Berichterstattung über die ehemalige DDR, ihrer Errungenschaften und deren Funktionäre. Beobachter sehen sich in dieser Richtung ebenfalls bestätigt, weil er als einziger Sender, das kommunistische Ur-Rot in der Grundfarbe seines Sendersignets hat, statt der einheitlichen Anpassung im blau der ARD. Betroffene sprechen deshalb von der Anstalt auch vom „Rotfunk Berlin-Brandenburg“.
Bestätigung erhält das Ganze auch noch dadurch, wenn das RBB-Signet spiegelverkehrt gesehen wird.
Auch die Mitarbeit von ehemaligen Stasi-Mitgliedern - laut RBB-Aussage „... werden seit einiger Zeit (Okt. 2010) nicht mehr alle Angestellten des Senders auf eine frühere Stasi-Tätigkeit überprüft, sondern nur noch Neueinstellungen mit besonderer Vertrauenswürdigkeit, etwa im Personalbereich.“ - dies gegenüber dem „Spiegel“ erklärt, verfestigt die Meinung darüber, das der Sender nicht nach journalistischen Regeln der Unabhängigkeit arbeitet.[1]
Als besonders Negativbeispiel bezüglicher Hörigkeit von vorhandenen Machtstrukturen der kommunistischen ehemaligen DDR-Diktatur im RBB, muß die Nicht-Ausstrahlung von Wahlwerbesendungen der NPD zur Abgeordnetenhauswahl in Berlin im August 2011 gewertet werden.
Mit äußerster Vorsicht sind Dokumentationen des Senders im Weltnetz zu betrachten, weil dargestellte Ergebnisse, eine journalistische Recherche bezweifeln lassen. Auch hier ist die post-kommunistische Verklärung erkennbar.
Vergütungen beim Sender
Am 12. August 2010 veröffentlichte der RBB die Gehälter von Personen der Sendeleitung. Demnach erhalten die Intendantin Dagmar Reim 220.000 Euro, Verwaltungsdirektor Hagen Brandstäter 175.000 Euro und Programmdirektorin Claudia Nothelle 155.000 Euro im Jahr. WDR-Intendantin Monika Piel und RBB-Intendantin Dagmar Reim haben ein höheres Gehalt als der Bundespräsident. Andere öffentlich-rechtliche Sender schweigen lieber über die Bezüge ihres Spitzenpersonal, beklagen abr gleichzeitig ihre zu geringe finanzielle Ausstattung zur Unterhaltung des Sendebetriebes. Das Konzept der GEZ-Gebühr bei ARD, ZDF - über die Qualität und Kontrolle - wird kritisiert.
Programme
Der RBB produziert entweder zu Alleinausstrahlung im Sendegebiet oder zur Übergabe zu anderen Hörfunk- und Fernsehanstalten der ARD, folgende Programme:
Fernsehen
- Das Erste Erstes Deutsches Fernsehen – Gemeinschaftsprogramm der ARD
- rbb Fernsehen – Drittes Fernsehprogramm für Berlin und Brandenburg, hervorgegangen aus SFB1 und dem ORB-Fernsehen. Zwischen 19.30 und 20.00 wird das Sendefenster regionalisiert und in Berlin die Abendschau, sowie in Brandenburg die Sendung „Brandenburg aktuell“ ausgestrahlt.
- Phoenix – gemeinsamer Ereigniskanal der ARD und des ZDF
- KI.KA – Kinderkanal von ARD und ZDF
- ARTE – deutsch-französischer Kulturkanal
- 3sat – Kulturkanal von ARD, ZDF, ORF und SRG
Hörfunk
- Radio Berlin 88,8 – Stadtradio für Berlin für die Hauptstadt
- Antenne Brandenburg – Landesprogramm für Brandenburg aus Potsdam mit regionalen Sendungen aus den Studios in Potsdam, Cottbus, Frankfurt (Oder), Perleberg und Prenzlau
- Radio Eins – Tagesbegleitprogramm aus Potsdam, konzipiert für Hörer ab 25 Jahren
- Fritz – Jugendradio aus Potsdam
- Kulturradio – Kultur und Klassik aus Berlin
- Inforadio – (Des)-Informations- und Nachrichtenprogramm aus Berlin
- Sorbischer Rundfunk – gemeinsames Programm mit dem MDR in den sorbischen Sprachen
- Funkhaus Europa – integratives Programm vom Westdeutschen Rundfunk für Hörer ausländischer Herkunft und interessierte Deutsche, das in Kooperation mit Radio Bremen und dem RBB produziert wird (ersetzte am 31. Dezember 2008 das vom RBB produzierte Radio Multikulti)
Mitarbeiter
Cathrin Böhme, Cathrin Bonhoff, Marion Brasch, Sascha Hingst, Carla Kniestedt, Nadya Luer, Friedrich Moll, Raiko Thal, Andrea Vannahme, Ulli Zelle
Filmbeiträge
Siehe auch
- Sender Freies Berlin (SFB)
- Medien
Verweise
- Abgerufen am 13. August 2011. Bei WebCite® archivieren.RBB weigert sich NPD-Wahlwerbespot zu senden, KOMPAKT-Nachrichten, 13. August 2011
- ZDF muss NPD-Werbung nicht ausstrahlen, n-tv, 27. April 2019