Reichenau, Franz von

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Dr. jur. h. c. Franz von Reichenau
Franz von Reichenau-Unterschrift.jpg

Franz von Reichenau (Lebensrune.png 6. Oktober 1857 in Wiesbaden; Todesrune.png 31. März 1940 ebenda) war ein deutscher Jurist und Diplomat.

Werdegang

Bronzegußmedaille zum 60. Geburtstag (1917)

Von 1878 bis 1880 studierte von Reichenau Jura in Straßburg (Reichsland Elsaß-Lothirngen) und an der Universität Berlin. Später trat er in das Diplomatenkorps des Deutschen Kaiserreiches. Von 1903 bis 1907 war er Ministerresident bei der Regierung von Germán Riesco Errázuriz in Santiago de Chile und zeitgleich bei der Regierung von Manuel José Estrada Cabrera in Guatemala akkreditiert. Von 1907 bis 1908 war er Ministerresident in Rio de Janeiro, von 1909 bis 1911 Ministerresident in Belgrad und von 1911 bis 1914 Ministerresident in Stockholm. Anfang 1915 war er Gesandter in Argentinien.

In Schweden hatte er versucht, die dortige Regierung zum Eintritt in den Krieg auf der Seite Deutschlands zu überzeugen. Ende 1914 wurde er ausgewiesen. Sein Nachfolger wurde 1915 Hellmuth Eduard Ferdinand Lucius von Stoedten. In Argentinien plante er mit anderen, deutsche Schiffe, die in amerikanischen Häfen lagen, unter argentinischer Kriegsflagge zu stellen, um Nahrungsmittel und Rohstoffe nach Deutschland zu transportieren, was jedoch das Auswärtige Amt nach Rücksprache mit dem Vorsitzenden der HAPAG Albert Ballin als nicht durchführbar einschätze.

VDA und DSB

Noch 1915 kehrte von Reichenau kriegsbedingt nach Deutschland zurück und wurde als Gesandter a. D. bis 1920 Erster Vorsitzender des VDA und ab 1919 zugleich bis 1921 Erster Vorsitzender des DSB. An seiner Seite als Zweiter Vorsitzender Major i. G. Wilhelm von Willisen.

Familie

Franz von Reichenau war ein Sohn des preußischen Verwaltungsdirektors Fritz von Reichenau. Verheiratet war er mit Catharine „Käthe“ M., geb. Peipers (Lebensrune.png 30. September 1868 in New York; Todesrune.png 28. November 1940 in Heidelberg), Tochter des deutschen Händlers in New York Hugo Peipers (1839–1898), der seit 1872 US-Bürger war, aber seinen Lebensabend in Deutschland verbrachte und in Wiesbaden verstarb, und dessen Frau Martha Elisabeth, geb. Trow (1844–1922), die auf Schloß Rotenberg verstarb.

Schloß Rotenberg

1919 erwarb er mit seiner Ehefrau das Schloß Rotenberg, welches er bis 1922 wieder aufbaute. Sehr großzügig zeigte er sich den Rotenberger Bürgern und ermöglichte verschiedene Infrastrukturprojekte, u. a. finanzierte er größtenteils den Neubau der Schloßstraße und der Oberen Schloßstraße 1921–1923. Die Dankbarkeit der Bevölkerung Rotenbergs drückt sich bis heute im Gedenkstein zum Straßenbau (der in der zweiten Kehre gegenüber dem Schloß aufgestellt wurde) aus: „Dieser Weg wurde 1921/22 unter Bürgermeister Menges von der Gemeinde Rotenberg und dem Schloßherrn Exzellenz von Reichenau durch das Wasser- und Straßenbauamt Sinsheim erbaut.“ Die Straße zwischen den Hofäckern und der Schloßstraße, die scheinbar genau auf das Schloß zuführt, trägt den Namen „Von-Reichenau-Straße“.

Literatur