Gruner, Richard
Richard Gruner (* 25. Dezember 1925 in Hamburg; † 13. Januar 2010 in Liechtenstein) war ein deutscher Unternehmer und Verleger.
1965 gründete er gemeinsam mit John Jahr senior und dem Juden Gerd Bucerius das Verlagshaus Gruner + Jahr. Bereits Ende der 1960-er Jahre verkaufte er seine Anteile und betätigte sich seither als Investor.[1][2]
Werdegang
Richard Gruner wurde als Sohn des Druckereibesitzers Richard Gruner senior geboren, der eine Druckerei Gruner & Sohn in Itzehoe hatte.
Nach dem unerwarteten Unfallhinscheiden seines Vaters 1946 war er es, der das Familienunternehmen mit sieben Mitarbeitern zu führen hatte. Der Vater kaufte kurze Zeit vor seinem Tod noch eine Tiefdruckrotationsmaschine, die den Druck von Zeitschriften möglich machte.
1950 kaufte Richard Gruner 12,5 Prozent des Henri-Nannen-Verlags, der zum bedeutendsten Klienten von Gruner & Sohn wurde.
Der Stern war die erste Zeitschrift, die in Gruners Druckerei gedruckt wurde.
1961 erwarb Richard Gruner von John Jahr 25 Prozent der Anteile am Spiegel-Verlag für 3,2 Millionen Deutsche Mark.[3] und wurde dessen Geschäftsführer.
1965 legte Richard Gruner seine Unternehmen mit den Verlagen John Jahr sen. und Gerd Bucerius zur Gruner + Jahr GmbH & Co., das zu dieser Zeit nach dem Axel Springer Verlag zweitgrößte deutsche Verlagshaus. Am Konzern war Richard Gruner mit 39,5 Prozent, John Jahr mit 32,25 Prozent und Gerd Bucerius mit 28,25 Prozent beteiligt. Sintemalen er sich zusammengeschlossen hatte, mußte Richard Gruner die Geschäftsführung des Spiegel-Verlags ablegen. Um jursitische Schwierigkeiten mit Spiegel-Macher Rudolf Augstein zur Seite zu kehren, verkaufte Richard Gruner seine Spiegel-Anteile an Augstein für geschätzt 40 Millionen Mark. [3].
Im Februar des Jahres 1969 ließ Richard Gruner vorerst 14,5 Prozent der Beteiligung an Gruner + Jahr GmbH & Co. KG für 50 Millionen Euro durch seine Mitgesellschafter aufkaufen. Obzwar auch andere Verlagshäuser, beispielsweise die WAZ-Mediengruppe und der Heinrich Bauer Verlag etwas abhaben wollten, verstieß er im Mai 1969 auch die übrigen 25 % an John Jahr und Gerd Bucerius. Nach seinem Abstieg besaßen John Jahr und Gerd Bucerius folgend kurze Zeit je 37,5 Prozent, wenige Tage nach dem Kauf der Anteile von Gruner ließen sie Reinhard Mohn mit seinem Bertelsmann-Verlag 25 Prozente in Besitz haben. [3].
Richard Gruner nahm 1959 Flora Freiin von Langen zur Frau und zog 1968 nach Vaduz im Fürstentum Liechtenstein um, wo er bis zu seinem Tod lebte.