Richter, Karl (1926)

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Karl Richter (* 15. Oktober 1926 in Plauen; † 15. Februar 1981 in München) war ein deutscher Chorleiter, Dirigent, Orgelkünstler und Cembalist.

Leben

1938 wurde der Sohn eines evangelischen Pfarrers Kreuzschüler in Dresden. Nach dem Krieg studierte er am Konservatorium Leipzig und am Institut für Kirchenmusik bei Karl Straube und Günther Ramin und entwickelte sich dort zum Bachinterpreten. 1949 wurde er Thomasorganist. 1951 wechselte er als Kantor an die Markus-Kirche nach München. In München lehrte er an der Musikhochschule und wurde 1956 zum Professor ernannt. 1951 übernahm er den Heinrich-Schütz-Kreis, den späteren Münchener Bach-Chor, 1953 das Münchener Bach-Orchester und wurde damit einer der zwischenstaatlich bekanntesten Bachinterpreten.

Karl Richter leitete 1968 in Moskau und Leningrad Aufführungen der Johannes-Passion und der h-Moll-Messe von Johann Sebastian Bach. Seine Interpretation des 2. Brandenburgischen Konzertes führt den musikalischen Teil der Schallplatte Voyager Golden Record an, die als Botschaft der Menschheit an Bord der Sonden Voyager 1 und Voyager 2 unser Sonnensystem verlassen hat. Richter baute seinen Ruf als Bachaufführer weiter aus. Seine Auffassungen waren dabei durch seine Herkunft aus der Leipziger Schule bestimmt: Vergleichsweise große Instrumental- und Chorbesetzung, von spätromantischer Musiziertradition geprägte Ausdrucksmittel, hochausdruckhafte Gestaltung. Der bereits zu seiner Zeit einsetzenden, musikwissenschaftliche Erkenntnisse einbeziehenden historischen Aufführungspraxis stand Richter fern. So setzte er durchgehend modernes Instrumentarium ein. Schüler von ihm sind Hedwig Bilgram, Günter Jena, Walther R. Schuster, Albrecht Haupt und Rudolf Kelber.

Richter starb 1981 an Herzversagen und wurde auf dem Friedhof Enzenbühl (FG 81163) in Zürich beerdigt.

Richter im Film