Bárány, Robert

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Robert Bárány (* 22. April 1876 in Wien, Österreich; † 8. April 1936 in Uppsala, Schweden) war ein jüdischer Mediziner und Neurobiologe.

Werdegang

Robert Bárány war ältestes Kind von sechs Geschwistern des Gutsverwalters Ignaz Bárány und Marie, Tochter des Prager Wissenschaftlers Julius Hock. Die Familie lebte zuvor in Ungarn.

Robert Bárány hatte 1906 als Ohrenarzt den Zeigeversuch und 1908 die Lärmtrommel als neue Methoden in seinem Fach eingeführt. 1914, war Robert Bárány gerade als k. u. k.-Soldat in Kriegsgefangenschaft geraten, erhielt er den Medizin/Physiologie-Nobelpreis zugesprochen.[1] Damit wurden seine Untersuchungen zur Physiologie und Pathologie des Bogengang-Apparates des Menschen gewürdigt.[1] 1917 wurde er Leiter der Universitätsklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenkrankheiten im schwedischen Uppsala, wo er 1936 starb.

Auszeichnungen

  • 1912: Politzer-Preis
  • 1913: Preis der Akademie der Wissenschaften Brüssel
  • 1913: Erb-Medaille der Deutschen Gesellschaft für Neurologie
  • 1914: Guyot-Preis für Otiatrie der Reichsuniversität Groningen
  • 1914: Nobelpreis für Physiologie oder Medizin
  • 1924: Ehrendoktorat der Universität Stockholm
  • 1937: Einrichtung des Bárány-Jubiläumspreises für Forschungen auf dem Gebiet des Gleichgewichtsorgans durch die Universität Uppsala

Werke

  • Physiologie und Pathologie des Bogengangapparates beim Menschen. 1907.
  • Die Seekrankheit. 1911
  • Primäre Exzision und primäre Naht akzidenteller Wunden. Deuticke, Wien 1919.
  • Die Radikaloperation des Ohres ohne Gehörgangsplastik bei chronischer Mittelohreiterung, die Aufmeisselung und Nachbehandlung bei akuter Mastoiditis, nebst einer Darstellung der Entwicklung der Schädeloperationen bei akuter und chronischer Mittelohreiterung. Deuticke, Wien 1923.
  • Die Localisierung der Nachbilder in der Netzhaut mit Hilfe der Purkinje'schen Aderfigur (Nachbild-Aderfigurmethode). Ein Mittel zur direkten Bestimmung des Fixierpunktes und der korrespondierenden Netzhautstellen nebst Bemerkungen zum Rindenmechanismus der Korrespondenz der Netzhäute. 1927.

Insgesamt veröffentlichte Bárány mehr als 180 wissenschaftliche Arbeiten, die sich vor allem mit vergleichend-anatomischen und -physiologischen sowie klinisch-experimentellen Untersuchungen von Ohr, Nervensystem und Kleinhirn beschäftigen.

Literatur

  • Gunter Joas: Robert Bárány (1876–1936), Leben und Werk unter besonderer Berücksichtigung seiner Auseinandersetzung mit der Wiener Universität, Lang, Frankfurt am Main 1997, ISBN 3-631-32135-X.

Fußnoten

  1. 1,0 1,1 David Korn: Wer ist wer im Judentum? FZ-Verlag. ISBN 3-924309-63-9