Rogers, William P.

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William Pierce Rogers (1913-2001)

William Pierce Rogers (Lebensrune.png 23. Juni 1913 in Norfolk, St. Lawrence County, New York; Todesrune.png 2. Januar 2001 in Bethesda, Marienland) war ein US-amerikanischer Rechtsanwalt und Politiker der Republikanischen Partei. Er war US-Justizminister unter Dwight D. Eisenhower sowie Außenminister der Vereinigten Staaten unter Präsident Richard Nixon.

Leben und Wirken

Rogers schloß 1934 sein Studium der Rechtswissenschaften an der Colgate University und 1937 an der Cornell Law School ab, nachdem er von 1935 bis 1937 als Herausgeber des Cornell Law Quarterly tätig gewesen war. 1938 wurde Rogers nach einer kurzen Tätigkeit als Rechtsanwalt an der Wall Street vom New Yorker Bezirksstaatsanwalt Thomas E. Dewey in eine Gruppe von 60 Personen zur Bekämpfung des organisierten Verbrechens zum Assistenten des Staatsanwaltes ernannt. In vier Jahren bearbeitete Rogers mehr als eintausend Kriminalfälle, bei denen es hauptsächlich um Schutzgelderpressung und Buchmacherei ging.

1942 meldete er sich freiwillig zur US-Marine und diente im Pazifikkrieg an Bord des Flugzeugträgers USS Intrepid, nahm an der Schlacht von Okinawa teil und überlebte zwei Kamikaze-Angriffe. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges kehrte er zur Arbeit im Büro des New Yorker Bezirksstaatsanwalts zurück.

Im April 1947 wurde Rogers als Berater des „Sonderausschusses des Senats zur Untersuchung des nationalen Verteidigungsprogramms“ ausgewählt und wurde im Juli desselben Jahres zum Chefberater des Ausschusses ernannt. Während seiner Tätigkeit im Ausschuss freundete sich Rogers mit Richard Nixon an, der damals ein Abgeordneter aus Kalifornien war. Er ermutigte Nixon, gegen Alger Hiss zu ermitteln, was Nixons nationale Aufmerksamkeit erregte und schließlich zur Verurteilung von Hiss wegen Meineids führte. Rogers verließ das Komitee im März 1950 und arbeitete fortan für die Washingtoner Anwaltskanzlei Dwight, Royall, Harris, Koegel und Caskey. Als Delegierter des republikanischen Nationalkonvents von 1952 half Rogers, Delegierte für Eisenhower zu gewinnen, und später diente er als enger Berater des Vizepräsidentenkandidaten Nixon.

Rogers diente von 1953 bis 1957 als stellvertretender Generalstaatsanwalt und dann bis 1961 als Generalstaatsanwalt (Justizminister). Nach 1961 trat er wieder in seine Kanzlei ein und vertrat 1964 die New York Times in einer vielbeachteten Verleumdungsklage (NYT vs. Sullivan). Lyndon B. Johnson wählte Rogers 1965 als amerikanischen Delegierten bei den Vereinten Nationen aus, wo er 1967 Mitglied des Südostasienausschusses war.

Am 23. Januar 1969 wurde Rogers als Staatssekretär unter Präsident Nixon vereidigt und diente in der Verwaltung, bis er am 23. September 1973 zurücktrat. Er entwarf den Rogers-Plan für den Frieden im Nahen Osten und forderte einen israelischen Rückzug an die Grenzen vor 1967 im Austausch gegen die arabische Anerkennung des Existenzrechts Israels. Der nationale Sicherheitsberater Henry Kissinger behinderte Rogers Arbeit, indem er geheim mit Unterstützung Nixons eigene politischen Verhandlungen führte. Als er um Unterstützung bei der Aufarbeitung des Watergate-Skandals gebeten wurde, lehnte Rogers ab; Nixon bat daher in einem Memorandum des Stabschefs H. R. Haldeman um Rogers' Rücktritt. Rogers nahm seine private Anwaltspraxis wieder auf und kehrte auf Bitten von Präsident Ronald Reagan in die Regierung zurück, um 1986 den Vorsitz der Präsidialkommission für den Challenger-Unfall zu übernehmen. Rogers verstarb im Jahr 2001 und wurde auf dem Nationalfriedhof in Arlington, Virginien, bestattet.[1]

Literatur

  • Roger R. Trask: William P. Rogers. In: Edward S. Mihalkanin (Hrsg.): American Statesmen: Secretaries of State from John Jay to Colin Powell. Greenwood Publishing 2004, ISBN 978-0-313-30828-4, S. 421–429.
  • Henry A. Kissinger: Memoiren. Band 1: 1968–1973. C. Bertelsmann, München 1979, ISBN 3-570-03138-1.

Fußnoten