Roland-Statue (Bremen)

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Der Roland in Bremen befindet sich auf dem Marktplatz vor dem Rathaus.

Anmerkungen

Der Bremer Roland ist ein berühmtes Wahrzeichen der Stadt, das bereits seit dem Jahr 1404 stolz gegenüber dem St.-Petri-Dom wacht. Die Statue gilt als die größte und älteste unter den im Heiligen Römischen Reich errichteten Rolandstatuen und repräsentiert die Freiheit der Bürger und das Handelsrecht im Europa des Mittelalters. Nach der altfranzösischen Dichtung „La Chanson de Roland“ ist die Roland-Figur nach dem Vorbild eines Neffen von Karl dem Großen geschaffen worden. Er soll das Heer seines Onkels in einem Gefecht gegen die Basken gerettet haben. Der erste Bremer Roland bestand aus Holz und soll in der Nacht vom 28. auf den 29. Mai 1366 von Kriegern des Erzbischofs Albert II. umgestürzt und verbrannt worden sein. Die Stadt erhielt 1404 einen neuen, steinernen Roland.

Mit Baldachin und Podest ist der Roland 10,21 meter hoch. Der Roland selbst ist 5,55 meter groß und symbolisiert mit seiner charakteristischen Rüstung und Haartracht des frühen 15. Jahrhunderts die Freiheit und Rechte der Stadt. Das Schwert ist gezückt und der Schild trägt das Kaiserwappen des zweiköpfigen Reichsadlers. Bei näherem Hinsehen können Sie die Inschrift darauf sowie den Laute spielenden Engel auf dem Gürtel erkennen. Die Inschrift gibt die ab dem 9. Jahrhundert verliehenen Rechte und Privilegien Bremens wieder.

Der Abstand zwischen Rolands Knien beträgt genau eine Bremer Elle. Die Elle (im Jahr 1818 auf umgerechnet 57,87 Zentimeter festgesetzt) galt früher als Maßeinheit. Die Händler auf dem Marktplatz haben ihre Einkäufe so gleich zur Überprüfung an die Knie des Rolands halten können.

Der Sage nach wacht der Roland solange über die Unabhängigkeit der Stadt, wie er auf dem Marktplatz steht. Die Legende sagt, im Falle einer Zerstörung muß der Roland innerhalb von 24 Stunden ersetzt werden muß, damit die Bremer Freiheit erhalten bleibt. Gerüchten zufolge soll daher eine zweite Statue im Kellergewölbe des Rathauses aufbewahrt werden, die die alte im Notfall rasch ersetzen kann.

Napoleon wollte den Roland in den Louvre bringen, doch die Bremer überzeugten ihn von der geringen künstlerischen Bedeutung des Roland. So blieb er an seinem Standort.

Bereits im 19. Jahrhundert am „Tag der wiedergefundenen Freiheit“, dem 5. November, haben die Bremer die Befreiung von den napoleonischen Truppen und den Geburtstag des Freiheitssymbols gefeiert. In den 1970er Jahren war der Brauch für kurze Zeit wieder aufgelebt. 2008 hat die Tourismuszentrale ihn offiziell wieder eingeführt.

1983 erhielt der Roland einen neuen Kopf. Das Original steht im Focke-Museum.

Filmbeiträge

V.S.-Produktion: Das Denkmal: Bremer Roland (Folge 4, 2018)