Rundes s

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Das runde s in der Antiqua- und Frakturschrift
Warsteiner änderte 2013 das Signet, um sich dem Bildungsniveau von Menschen anzupassen, die die deutsche Schrift nicht verstehen (Entdeutschung). Das lange s wurde durch ein falsches rundes s im Fraktursatz ausgetauscht.

Das runde s (s) bezeichnet eine mögliche Schreibweise des Buchstabens s bei der Verwendung von Kleinbuchstaben und ist – gegenüber dem heute selten verwendeten langen s – die übliche Variante in der Antiquaschrift. Bei der Frakturschrift ist hingegen das lange s die Regel und das runde wird nur an bestimmten Stellen (Fugen- oder Wortende) gesetzt.

Seit die Frakturschrift nur noch selten verwendet wird, beherrschen viele Verwender die Schreibregeln nicht mehr, und so finden sich oftmals Texte, welche fälschlich durchgängig das runde s verwenden. Bisweilen wird das lange s sogar bewußt zensiert und durch ein falsches rundes s ersetzt, weil viele Leser heutzutage das lange s nicht mehr kennen, so etwa im Schriftzug der Brauerei Warsteiner.

Hintergrund

Der Hintergrund der Ausdifferenzierung in zwei verschiedene Schreibweisen des Kleinbuchstabens s ist die Eigenheit der deutschen Sprache, daß Wörter oft aus mehreren Wörtern oder Wortbestandteilen zusammengesetzt sind. Dabei spielt der häufige Buchstabe s eine wesentliche Rolle. Er steht besonders oft am Fugen- oder Wortende, kommt aber auch am Anfang von Wörtern oder Wortbestandteilen vor. Die Unterscheidung zwischen einem langen und einem runden s hilft hier dabei, zu kennzeichnen, wo ein Wort oder Wortbestandteil endet.

Beispiele:

  • aus • ſchließ • lich
  • Aus • ſchuß
  • das • ſelbe
  • Einfluß • ſphäre
  • Fluß • ſchiff • fahrts • ſteuer • mann
  • Füchs • chen
  • Gebirgs • ſtein
  • Haus • ſchatz
  • Miß • ſtände

Die obigen Beispiele zeigen, daß am Beginn eines Wortbestandteils immer das lange s (ſ) steht, es dagegen niemals am Ende eines Wortbestandteils steht. Eine Aufgabe der Unterscheidung zwischen rundem s und langem s erschwert die Lesbarkeit und Verständlichkeit deutscher Wörter. Noch weiter erschwert wird die Lesbarkeit, wenn das ß entweder nicht mehr nach alter Rechtschreibung oder sogar überhaupt nicht mehr verwendet wird (wie in der Schweiz). Es entstehen Aneinanderreihungen von zwei oder drei s, ohne daß erkennbar wäre, ob eine Wortfuge vorliegt oder ein scharfes s (Doppel-s).

Siehe auch