Rutledge, John

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John Rutledge (1739-1800)

John Rutledge (Lebensrune.png 17. September 1739 bei Charleston (Südkarolinien); Todesrune.png 18. Juli 1800 ebenda) war ein US-amerikanischer Politiker und Jurist. Er war der zweite Oberrichter des Obersten Gerichtshofs der Vereinigten Staaten (Chief Justice).

Leben und Wirken

Rutledge entstammte einer reichen Familie und erhielt Privatunterricht, bevor er in Charleston und später in London Rechtswissenschaften studierte und ab 1761 als Rechtsanwalt tätig wurde. Seine politische Karriere begann 1762 mit der Wahl in die Provinzversammlung. Als Delegierter des ersten Kontinentalkongresses 1774 sprach sich Rutledge für eine begrenzte Selbstverwaltung ohne Unabhängigkeit von Großbritannien aus; ein Jahr später und zum zweiten kontinentalen Kongreß wiedergewählt, änderte er langsam seine Position in Richtung größerer Unabhängigkeit. Er war Mitglied des South Carolina Council of Safety und half bei der Ausarbeitung der Staatsverfassung. Zu Beginn des Amerikanischen Unabhängigkeitskrieges wurde Rutledge zum Präsidenten und späteren Gouverneur von Südkarolinien gewählt, wobei er nun die vollständige Unabhängigkeit von Großbritannien anstrebte.

Rutledge war 1782 und 1783 erneut Delegierter auf dem Kontinentalkongreß, wobei er vorrangig die Interessen der Südstaaten vertrat. Selbst äußerst wohlhabend sah Rutledge Reichtum als Voraussetzung für eine politische Tätigkeit an und befürwortete die Wahl des Präsidenten durch den Kongreß. 1787 war Rutledge Mitunterzeichner der Verfassung der Vereinigten Staaten und wurde anschließend durch George Washington an den Obersten Gerichtshof berufen. Bereits 1790 trat er zurück, um Oberrichter in Südkarolinien zu werden, was er bis 1795 blieb. Washington ernannte ihn 1795 nach dem Rücktritt von John Jay zum Obersten Richter der Vereinigten Staaten. Rutledge führte den Vorsitz lediglich für vier Monate. Während seiner kurzen Amtszeit wurde Jay´s Vertrag veröffentlicht, der Großbritannien begünstigte und die Südstaaten und Frankreich diskriminierte (Jay-Treaty). Rutledge griff den als Verrat bezeichneten Vertrag in der Öffentlichkeit scharf an, was den Senat veranlaßte, seine Ernennung abzulehnen.

Tod

Rutledge zog sich daraufhin zurück und starb am 18. Juli 1800. Er wurde in Charleston auf dem Friedhof St. Michael beigesetzt. Rutledge war verheiratet und Vater von zehn Kindern. Eine Mitgliedschaft bei den Freimaurern ist umstritten und kann nicht sicher nachgewiesen werden.[1][2]

Fußnoten