Sütterlinschrift

Aus Metapedia
Wechseln zu: Navigation, Suche
Sütterlinschrift an einem Kinderheim
Suetterlin abc-396x500.gif

Die Sütterlinschriften, meist auch einfach Sütterlin genannt, sind zwei 1911 im Auftrag des preußischen Kultur- und Schulministeriums von Ludwig Sütterlin entwickelte sogenannte Ausgangsschriften, Schreibschriften der Deutschen Schrift.

Neben der bekannteren deutschen Sütterlinschrift, die eine spezielle Form der deutschen Kurrentschrift ist, entwickelte Ludwig Sütterlin auch eine weniger bekannte, aber stilistisch vergleichbare lateinische Sütterlinschrift.

Wegen der großen Bekanntheit des Namens Sütterlin wird bisweilen jede Form der deutschen Kurrentschrift irrtümlich als Sütterlin(schrift) bezeichnet.

Um den Kindern das Schreibenlernen zu erleichtern, vereinfachte Ludwig Sütterlin die Buchstabenformen, verringerte die Ober- und Unterlängen (Lineatur im Verhältnis 1:1:1), stellte die relativ breiten Buchstaben aufrecht und ließ sie im Gleichzug mit einer Schreibfeder schreiben. In allen diesen Merkmalen ist sie den heute verbreiteten Antiqua-basierten Schulschriften recht ähnlich.

Die deutsche Sütterlinschrift wurde ab 1915 in Preußen eingeführt. Sie begann in den 1920er Jahren die deutsche Kurrentschrift abzulösen und wurde 1935 (in einer leicht abgewandelten Form) Teil des offiziellen Lehrplans. In der Folge des sogenannten Schrifterlasses wurde die Verwendung allerdings mit einem Rundschreiben vom 1. September 1941 untersagt. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die deutsche Schreibschrift teilweise bis in die 1970er Jahre an westdeutschen Schulen gelehrt.

Zur Zeit des Nationalsozialismus in Deutschland setzte Adolf Hitler auf eine Vereinheitlichung des Schriftbildes in Europa und versuchte dementsprechend die lateinische Schrift durchzusetzen. Mit dem Verbot der deutschen Schrift wurde ab 1941 nur noch die lateinische Schrift als Ausgangsschrift an den Schulen gelehrt.

Auf einer Kulturtagung der NSDAP aus Anlaß des Reichsparteitages von 1934 erklärte Hitler in seiner Rede vom 5. September 1934:

„... der nationalsozialistische Staat [muß] sich verwahren gegen das plötzliche Auftauchen jener Rückwärtse, die dem deutschen Volk Strassenbenennungen und Maschinenschrift in echt gotischen Lettern aufdrängen wollen“[1]

Damit war deutlich gemacht, daß „Deutsch-Romantisches“ im Dritten Reich nicht mehr gefragt war. Dennoch galt die Frakturschrift weiterhin als Ausdruck deutscher Identität.

Literatur

  • Dietrich Kiewel / Inghild Stölting: Wir lesen deutsche Schrift, Ein Arbeitsheft zum selbständigen Lesenlernen der deutschen Schrift (Klappentext)

Fußnoten