Salis-Seewis, Johann Gaudenz von

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Johann Gaudenz von Salis-Seewis.jpg

Johann Gaudenz Freiherr von Salis-Seewis (* 26. Dezember 1762 auf Schloss Bothmar bei Malans; † 29. Januar 1834 ebenda) war ein deutscher Dichter.


Zu seinem Wirken heißt es:[1]

Johann Gaudenz von Salis-Seewis, geb. im Schlosse Bothmar bei Malans am 26. Dezember 1762, trat, sorgfältig wissenschaftlich erzogen, im August 1779 als Fähnrich in die Schweizergarde zu Paris ein, verließ die Garde, um im September 1786 Hauptmann im Linienregimente Salis-Samaden zu Arras zu werden. Er gab den Dienst 1792 auf, begab sich in seine Heimat zurück, wo er als eifriger Anhänger der Patriotenpartei für den Anschluß Churs an die helvetische Republik thätig war. 1798 mußte er, als die politischen Pläne der Patrioten gescheitert waren, flüchten; die helvetische Regierung machte ihn 1799 zum Generaladjutanten und Generalstabschef der Schweizer Milizen, er machte als solcher den Krieg mit, nach Auflösung des Milizheeres war er wieder eine Zeit Milizinspektor in Zürich und wirkte seit September 1801 als Mitglied des gesetzgebendes Rates in Bern, seit 1801 als Mitglied der helvetischen Tagsatzung, seit 1802 des obersten Gerichtshofes. Nach Auflösung aller helvetischen Behörden durch die Mediationsakte lebte er als Privatmann in Malans, wo er am 29. Januar 1824 starb. - Salis hatte schon in der Zeit, als er in militärischen Diensten war, zu den gleichzeitigen deutschen Dichtern enge Beziehungen; er schloß sich namentlich an den mit ihm eng befreundeten Matthisson an. Seine Lyrik ist jedoch nicht so weichlich und inniger als die seines Freundes, welcher seine Gedichte zuerst 1793 herausgab. - Gehalten hat sich von ihm das vielgesungene Lied „Das Grab ist tief und stille“.


Kurze Einführung in Leben und Werk:[2]

Geschichte der deutschen Litteratur - Salis-Seewis.jpg


Das Grab ist tief und stille
Das Grab ist tief und stille
Und schauderhaft sein Rand
Es deckt mit schwarzer Hülle
Ein unbekanntes Land
Das Lied der Nachtigallen
Tönt nicht in seinem Schoß;
Der Freundschaft Rosen fallen
Nur auf des Hügels Moos.
Verlaßne Bräute ringen
Umsonst die Hände wund;
Der Waise Klage dringen
Nicht in der Tiefe Grund.
Doch, sonst an keinem Orte
Wohnt die ersehnte Ruh
Nur durch die dunkle Pforte
Geht man der Heimat zu.
Das arme Herz, hienieden
Von manchem Sturm bewegt,
Erlangt den wahren Frieden
Nur, wo es nicht mehr schlägt.


Werke (Auswahl)

Literatur

  • Adolf Frey:
    • „J. Gaudenz von Salis-Seewis“, 1889 (PDF-Datei) Für Nicht-USA-Bewohner nur mit US-Proxy abrufbar!
    • „Deutsche National-Litteratur“, 41. Band: Haller und Salis-Seewis, Auswahl (1900) (PDF-Datei)
  • Georg Wilhelm Roeder: „Der Dichter Joh. Gaudenz v. Salis-Seewis. Ein Lebensbild als Festgabe am Seculartage seiner Geburt“, 1863 (PDF-Datei)

Fußnoten

  1. Bilderatlas zur Geschichte der deutschen Nationallitteratur herausgegeben von Gustav Könnecke (PDF-Datei) Für Nicht-USA-Bewohner nur mit US-Proxy abrufbar!
  2. Otto von Leixner: „Geschichte der deutschen Litteratur“, 1893, S. 812f. (PDF-Datei) Für Nicht-USA-Bewohner nur mit US-Proxy abrufbar!