Friedländer, Saul
Saul Friedländer ( 11. Oktober 1932 in Prag als Pavel Friedländer; auch geschrieben Saul P. Friedlander; Friedlaender) ist ein israelischer Autor, der zu zeitgeschichtlichen Themen schreibt. Er gilt als Spezialist für eine diffamierende, entstellende Geschichtsschreibung über das nationalsozialistische Deutschland.
Werdegang
Saul Friedländer wurde am 11. Oktober 1932 in Prag geboren. Seine deutschsprachigen Eltern, die ihm den Namen Pavel gaben, hatten den Bezug zu ihren jüdischen Wurzeln verloren. Der Vater war als stellvertretender Leiter einer deutschen Versicherung tätig, seine Mutter war eine Fabrikantentochter. Im März 1939 wanderte die Familie nach Frankreich aus. 1942 gaben seine Eltern ihn in Obhut eines katholischen Internats in Montluçon und stimmten einer Taufe unter dem Namen Paul-Henri Ferland zu. Die Eltern wurden danach beim unerlaubten Grenzübertritt in die Schweiz aufgegriffen und den französischen Behörden übergeben.[1]
Vom Paulus zum Saulus
Nach dem Zweiten Weltkrieg wandte sich Friedländer dem Judentum zu, 1948 wanderte er nach Israel aus. Er studierte in Tel Aviv, Paris und Genf, wo er 1963 am Genfer Hochschulinstitut für internationale Studien promovierte und dann dort jeweils im Sommersemester bis 1988 lehrte.[2] 1976 erhielt er eine Professur für Moderne Europäische Geschichte an der Universität Tel Aviv; 1987 nahm er außerdem einen Ruf an die University of California, Los Angeles an. Im Wintersemester 2006/07 war Friedländer Gastprofessor am Jena Center Geschichte des 20. Jahrhunderts der Friedrich-Schiller-Universität Jena.