Friedländer, Saul

Aus Metapedia
(Weitergeleitet von Saul Friedländer)
Wechseln zu: Navigation, Suche
Saul Friedländer (2007)

Saul Friedländer (Lebensrune.png 11. Oktober 1932 in Prag als Pavel Friedländer; auch geschrieben Saul P. Friedlander; Friedlaender) ist ein israelischer Holocaust-Historiker und politisch etablierter Autor über zeitgeschichtliche Themen. Er gilt als Spezialist für eine diffamierende, entstellende Geschichtsschreibung über das nationalsozialistische Deutschland. Er ist auch ein besonders engagierter Verfechter der Holocaust-These.

Werdegang

Saul Friedländer wurde am 11. Oktober 1932 in Prag geboren. Seine deutschsprachigen Eltern, die ihm den Namen Pavel gaben, hatten den Bezug zu ihren jüdischen Wurzeln verloren. Der Vater – im Ersten Weltkrieg habsburgischer Artillerieoffizier – war als Vizepräsident einer deutschen Versicherung tätig, seine Mutter war eine Fabrikantentochter. Im März 1939 wanderte die Familie nach Frankreich aus. 1942 gaben seine Eltern ihn in Obhut eines katholischen Internats in Montluçon und stimmten einer Taufe unter dem Namen Paul-Henri Ferland zu. Die Eltern wurden danach bei einem Fluchtversuch in die Schweiz aufgegriffen und den französischen Behörden ausgeliefert.[1]

Vom Paulus zum Saulus

Nach dem Zweiten Weltkrieg wandte sich Friedländer dem Judentum zu, 1948 wanderte er nach Israel aus. Er studierte in Tel Aviv, Paris und Genf, wo er 1963 am Genfer Hochschulinstitut für internationale Studien promovierte und dann dort jeweils im Sommersemester bis 1988 lehrte.[2] Seit 1976 hat er eine Professur für Moderne Europäische Geschichte an der Universität Tel Aviv inne; 1987 nahm er außerdem einen Ruf an die University of California, Los Angeles an. Er lebt zumeist in Los Angeles und wird zu den international einflußreichsten Holocaust-Forschern gerechnet.

Walser/Bubis-Debatte

1998 beteiligte er sich an der „Diskussion über die Friedenspreisrede“ von Martin Walser.[3] Walser hatte mit seiner Frankfurter Paulskirchen-Rede, die sich gegen „Auschwitz als Moralkeule“ und „Dauerpräsentation deutscher Schande“ richtete, für eine der heftigsten Debatten der BRD-Geschichte gesorgt. Der damalige jüdische Zentralrats-Chef Ignatz Bubis warf ihm vor, „geistiger Brandstifter“ zu sein.

Im Wintersemester 2006/07 war Friedländer Gastprofessor am Jena Center Geschichte des 20. Jahrhunderts der Friedrich-Schiller-Universität Jena.

Zitate

  • „Ja, die Nolte-Geschichte hat mich eine Zeit lang kaputtgemacht. Das Abendessen war schrecklich. Als ich wegging, zitterte ich, und ich zitterte noch die ganze Nacht. Das war einer der schlimmsten Schläge, die ich je hinnehmen musste. Nolte zündelte von Anfang an: Er wollte von mir wissen, ob es ein Weltjudentum gebe und dergleichen. Wir hatten eben erst die Suppe gegessen, da fragte er: ‚Wussten Sie, Herr Friedländer, dass Kurt Tucholsky in den zwanziger Jahren schrieb, er wünschte sich, dass die deutsche Bourgeoisie den Gastod sterben würde?‘ Er zitierte Neonazi-Literatur und gab es auch freigiebig zu. Nolte wollte damit sagen, dass ein deutscher Jude der deutschen Bourgeoisie ein ähnliches Schicksal wünschte wie Hitler den Juden. Ich stand auf und bestellte ein Taxi.“[4]

Auszeichnungen (Auswahl)

Werke

  • Saul Friedländer / Norbert Frei / Trutz Rendtorff / Reinhard Wittmann: Bertelsmann im Dritten Reich. C. Bertelsmann, 2002, ISBN 3-570-00713-8 (Siehe: Bertelsmann und Reinhard Mohn)
  • Das Dritte Reich und die Juden: Die Jahre der Verfolgung 1933–1939; Die Jahre der Vernichtung 1939–1945. Deutscher Taschenbuch Verlag (dtv), 2008. ISBN 978-3-42334-519-4

Fußnoten

  1. Internationales Biographisches Archiv 04/2008
  2. Das Magazin, 2007/41 Die ganze Geschichte
  3. S. Friedländer: Die Metapher des Bösen. Über Martin Walsers Friedenspreis-Rede und die Aufgabe der Erinnerung. In: Die Zeit, 26. November 1998.
  4. Benedict Neff: Saul Friedländer: „Früher hatte ich Panikattacken, wenn ich nach Deutschland kam“, NZZ, 7. Februar 2019 Vorsicht! Umerziehungsliteratur im antideutschen Sinne!