Schalom, Silvan

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Silvan Schalom (* 4. August 1958 in Gabès, Tunesien) ist ein israelischer Jurist, Journalist und Politiker (Likud), sowie stellv. Ministerpräsident.

Werdegang

Silvan Shalom wurde am 4. August 1958 in Tunesien geboren. 1959 wanderte die Familie nach Israel. Silvan Shalom studierte bis 1983 Wirtschaft (Abschluss: B.A.) und Buchhaltung (C.P.A.) an der Ben-Gurion-Universität in Beersheba im Negev. Anschließend absolvierte er noch ein Politikstudium (M.A.-Abschluss 1991) und ein Jurastudium (L.L.B. 1996) an der Universität Tel Aviv. In seiner Studentenzeit war er Vorsitzender des Studentenverbands der Ben-Gurion-Universität und der National Students' Union. Seinen Militärdienst beendete er als Sergeant.

Berufstätig wurde Silvan Shalom zunächst als Journalist. 1990 war er neben der journalistischen Tätigkeit als Generaldirektor im israelischen Energieministerium beschäftigt. Von 1990 bis 1992 führte er den Vorsitz des Verwaltungsrates der Israel Electric Company und 1992 war er für ein Jahr als stellv. Vorsitzender des staatlichen Rates für Jugendaustausch tätig.

Politisch schloss sich Silvan Shalom dem Likud-Block an. 1992 wurde er erstmals in das israelische Parlament, die Knesset, gewählt und bei den Wahlen 1996, 1999, 2003, 2006 und 2009 jeweils als Abgeordneter bestätigt. Silvan Shalom diente im Kabinett von Ariel Scharon zwei Jahre lang als Finanzminister. Er war von Februar 2003 bis Januar 2006 der 16. Außenminister Israels. Am 31. März 2009 übernahm Silwan Schalom das Amt des Vize-Premierministers.

Verbot der Beschneidung heißt „Juden raus“

Silvan Schalom hat Versuche in BR-Deutschland die religiöse Beschneidung von nämlichen Säuglingen zu unterbinden als Skandal bezeichnet: „Sie ist ein zentraler Teil unserer Jahrtausende alten Tradition. Sie zu unterbinden, bedeutet `Juden raus`“.[1]

Familie

Silvan Schalom ist mit der Moderatorin Judy Schalom Nir-Mozes verheiratet. Das Paar hat fünf Kinder und lebt in Ramat Gan.

Fußnoten

  1. Schalom in einem Interview mit dem Nachrichtenmagazin „Focus“, 1. September 2012: Juden könnten nicht ohne diese für ihre Identität elementare Praxis leben. Ein Gesundheitsrisiko gebe es nicht. Schalom kritisierte an der damaligen Bundesregierung, die nach dem Olympia-Attentat 1972 auf israelische Sportler offenbar Verbindungen zu den Hintermännern des Anschlags gehalten hatte. „Offenbar war die deutsche Regierung damals mehr daran interessiert, die Spiele fortzusetzen als unsere Sportler zu retten.“ Schalom bedauerte, daß bei der Eröffnung der Olympischen Spiele in London 2012 keine Schweigeminute zum Andenken an die Attentatsopfer eingelegt worden sei. „Ich glaube, wenn die Opfer Briten, Amerikaner oder Deutsche gewesen wären, hätte das Internationale Olympische Komitee der Bitte der Hinterbliebenen entsprochen.“ Schalom will weitere internationale Sanktionen gegen Iran: Zwar seien sich Amerikaner und Israelis darin einig, daß die Entwicklung einer Bombe durch den Iran mit allen Mitteln verhindert werden müsse. „Ich persönlich glaube allerdings an Sanktionen, wenn sie ernsthaft sind und noch härter als vor kurzem beschlossen.“ Sanktionen seien in der Vergangenheit durchaus wirkungsvoll gewesen, betonte Schalom. So hätten sie zum Sturz des südafrikanischen Apartheid-Regimes geführt, das Nuklearprojekt Gaddafis gestoppt und Nordkorea in die Enge getrieben. Selbst im Iran zeigten sie Wirkung. Die Währung habe über die Hälfte ihres Wertes verloren, Grundnahrungsmittel würden knapp. Irans Regierung müsse merken, daß sie ihre Macht nur behalten könne, wenn sie die Nuklearpläne aufgebe.