Abe, Schinzo
Schinzo Abe (jap. Abe Shinzō, 安倍 晋三; 21. Scheiding 1954 in Nagato, Japan; 8. Juli 2022) war ein japanischer Politiker. Er war Premierminister Japans vom 26. September 2006 bis 26. September 2007 sowie vom 26. Dezember 2012 bis 16. September 2020.
Politik
Abe vertrat ein Wirtschaftsprogramm mit radikalen geld-, fiskal- und strukturpolitischen Ansätzen. Unter dem Begriff der Abenomics wird Abes Versuch zusammengefaßt, mit einem umfangreichen Infrastrukturprogramm (13 Billionen Yen), einer enormen Geldschwemme und Deregulierungen die mehr als zwei Jahrzehnte andauernde Wirtschaftskrise zu durchbrechen.
Abe galt als Atomkraftbefürworter. In Japan waren nach der Nuklearkatastrophe von Fukuschima (seit Lenzing 2011) zahlreiche der über fünfzig Atomkraftwerke des Landes abgeschaltet worden. Abe kündigte an, wieder Kernkraftwerke einschalten zu wollen und auch den Neubau von Kernreaktoren (nach eingehender Sicherheitsprüfung) wieder aufnehmen zu lassen.
Aufgrund seines Besuches im Yasukuni-Schrein, in dem japanische Helden des Zweiten Weltkrieges geehrt werden, löste Abe einen diplomatischen Konflikt mit den kommunistischen Staaten China und Nordkorea, aber auch mit dem westlich-demokratischen Südkorea aus.
Abe kündigte zudem an, die von den Amerikanern nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges aufgezwungene Verfassung durch eine neue ersetzen und die japanische Armee aufrüsten zu wollen.
Tod
Am 8. Juli 2022 wurde Abe während einer Wahlkampfveranstaltung in der Stadt Nara auf offener Straße angeschossen und dabei tödlich verletzt.