Schmalkalden

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Schmalkalden

Wappen
Staat: Deutsches Reich
Gau: Thüringen
Landkreis: Schmalkalden-Meiningen
Provinz: Hessen-Nassau
Einwohner: 20.231
Bevölkerungsdichte: 206 Ew. p. km²
Fläche: 98 km²
Höhe: 295 m ü. NN
Postleitzahl: 98574
Telefon-Vorwahl: 03683
Kfz-Kennzeichen: SM
Koordinaten: 50° 43′ N, 10° 27′ O
Schmalkalden befindet sich entweder unter Fremdherrschaft oder wird durch die BRD oder BRÖ staatsähnlich verwaltet.
Bundesland: Freistaat Thüringen
Bürgermeister: Thomas Kaminski (parteilos)

Schmalkalden ist eine deutsche Stadt im Kreis Schmalkalden-Meiningen von Thüringen.

Lage

Schmalkalden liegt am Südwesthang des Thüringer Waldes am Zusammenfluß der Schmalkalde und der Stille.

Geschichte

Schmalkalden wurde 874 erstmals urkundlich als „villa Smalcalta“ erwähnt.

Während der Auseinandersetzungen um den Königsthron zwischen dem Staufer Philipp von Schwaben und dem Welfen Otto IV. wurde der Ort im Jahre 1203 zerstört. Elisabeth von Thüringen verabschiedete sich 1227 in Schmalkalden von ihrem Gatten, Landgraf Ludwig IV. Ein Jahr später erfolgte zur Feier des Sieges Graf Poppos XIII. von Henneberg († 1245) über den Würzburger Bischof Hermann I. von Lobdeburg in Metzels die Gründung des Schmalkalder Nikolausmarktes. 1247 gelangte Schmalkalden nach dem Tod Heinrich Raspes, des letzten ludowingischen Landgrafen von Thüringen, und im Verlauf des daraufhin einsetzenden thüringisch-hessischen Erbfolgekriegs an das Haus Henneberg.

Stadtwerdung

Schmalkalden wurde 1250 erstmals in einer Urkunde als Stadt erwähnt und erhielt 1335 das Stadtrecht von Gelnhausen. Landgraf Heinrich II. von Hessen bestätigte 1360 in einem Brief, dass er gemeinsam mit Elisabeth von Henneberg-Schleusingen, der Witwe des Grafen Johann von Henneberg-Schleusingen, Schmalkalden und Herrenbreitungen „mit Zubehör“ von Albrecht von Nürnberg gekauft habe und mit ihr dazu einen gegenseitigen Erbvertrag abgeschlossen habe. Der Kaufpreis für die beiden Orte betrug 4300 Goldgulden. Damit wurde die hennebergisch-hessische Herrschaft über Schmalkalden begründet.

Das Rathaus wurde 1419 gebaut; 1437 begann der Bau der Stadtkirche.

16. bis 19. Jahrhundert

Schmalkalden - Auszug aus der Topographia Hassiae von Matthäus Merian 1655

Als Exklave und Mittelpunkt der Herrschaft Schmalkalden gehörte die Stadt Schmalkalden seit 1360 zur Hälfte, ab 1584 vollständig, über etwa 600 Jahre zu Hessen.

Bekannt ist Schmalkalden insbesondere durch den 1531 unter der Mitführung des Landgrafen Philipp des Großmütigen von Hessen während des Konvents in Schmalkalden geschlossenen Schmalkaldischen Bundes, in dem sich die protestantischen Reichsstände zusammenschlossen, nachdem Kaiser Karl V. auf dem Augsburger Reichstag 1530 die Confessio Augustana, d. h. das protestantische Glaubensbekenntnis, abgelehnt hatte. In der Zeit des Bestehens des Schmalkaldischen Bundes zwischen 1530 und 1547 fanden in Schmalkalden sieben der insgesamt 26 Bundestagungen statt. 1546/47 gipfelten die Auseinandersetzungen zwischen dem Bund und dem Kaiser im Schmalkaldischen Krieg.

Mit dem Tod des hennebergischen Fürstgrafen Georg Ernst im Jahre 1583 starb die hennebergische Erblinie aus. Damit trat der Erbvertragsfall ein, der die seit 1360 andauernde hennebergisch-hessische Doppelherrschaft beendete. Ab 1584 regierte der hessische Landgraf Wilhelm IV. allein in der Stadt und der Herrschaft Schmalkalden. Von 1585 bis 1590 ließ Wilhelm IV. die nach ihm benannte Wilhelmsburg errichten.

Mit der Auflösung der Provinz Hessen-Nassau durch die NS-Regierung zum 1. Juli 1944 wurde die Stadt mit dem gesamten Landkreis Herrschaft Schmalkalden in den Regierungsbezirk Erfurt eingegliedert, der gleichzeitig der Verwaltung des Reichsstatthalters für Thüringen in Weimar unterstellt wurde und im Jahr 1945 Teil des Landes Thüringen wurde.

Bekannte, in Schmalkalden geborene Personen