Schuckmann, Bruno von
Bruno Helmut Erich von Schuckmann ( 3. Dezember 1857 in Rohrbeck (Neumark); 6. Juni 1919 in Stettin) war ein deutscher Jurist, Konsularbeamter, von 1907 bis 1910 kaiserlicher Gouverneur des deutschen Schutzgebietes Deutsch-Südwestafrika und als Politiker Mitglied des Preußischen Abgeordnetenhauses.
Inhaltsverzeichnis
Werdegang
Als Sohn (neun Geschwister) des neumärkischen Gutsbesitzers Otto Eduard Ludwig August von Schuckmann (1824–1902) aus der Familie „von Schuckmann“ und dessen Frau Elisabeth Johanna Henriette, geb. von Behr (1831–1895) besuchte Bruno die Schule in Landsberg (Gymnasium), Putbus (Pädagogium) und Friedland (Mecklenburg). Er begann an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg in Heidelberg Rechtswissenschaft zu studieren und wurde 1877 im Corps Saxo-Borussia Heidelberg aktiv. Als inaktiver Korporierter wechselte er an die Universität Leipzig und die Schlesische Friedrich-Wilhelms-Universität Breslau. Nach dem Examen war er Gerichtsreferendar in Arnswalde und Landsberg.
Von Schuckmann wurde im Jahre 1885 am Kammergericht Gerichtsassessor und 1886 in das Auswärtige Amt einberufen. Von 1888 bis 1890 war er Vizekonsul in Chicago, kehrte im April 1890 in das Auswärtige Amt zurück und wurde ständiger Hilfsarbeiter mit dem Charakter als Geheimer Legationsrat. Noch im selben Jahr wurde er in die Kolonialabteilung übernommen und auf fünf Monate (7. August 1891 bis 5 Januar 1892) zur Vertretung des Gouverneurs Eugen Ritter von Zimmerer nach Kamerun entsandt. 1893 trat von Schuckmann zur Handelsabteilung des Auswärtigen Amts über und wurde Wirkl. Legationsrat und Vortragender Rat.
1896 bis 1899 war von Schuckmann Generalkonsul in Kapstadt, trat dann zur Handelsabteilung zurück und wurde 1903 Geheimer Legationsrat. Wegen eines Augenleidens in den einstweiligen Ruhestand versetzt, trat er 1907 wieder in den Kolonialdienst ein und war von 1907 bis 1910 Gouverneur von Deutsch-Südwestafrika.
Danach bewirtschaftete von Schuckmann sein Gut Rohrbeck. Er war seit 1912, wie bereits von 1904 bis 1907, Mitglied des preußischen Abgeordnetenhauses und gehörte der konservativen Partei an.
Am Ersten Weltkrieg nahm von Schuckmann trotz seines Alters als Kriegsfreiwilliger im 3. Garde-Ulanen-Regiment des Garde-Korps teil, wurde Vizewachtmeister und schließlich Leutnant der Reserve. Zeitweilig amtierte er als Vorsitzender des Wirtschaftsausschusses der Etappen-Inspektion Gent. Ab Juni 1915 wurde er wieder militärisch verwendet, ab März 1916 als Kompanieführer.
Tod
Der verheiratete Familienvater on Schuckmann erlag 1919 einer Krankheit, die er sich im Frühjahr 1917 im Felde zugezogen hatte.
Ehrungen
Nach Bruno von Schuckmann wurde der 1909 in Deutsch-Südwestafrika gegründete Ort Schuckmannsburg benannt, der auch heute noch diesen Namen trägt.
Literatur
- Nachruf für Bruno von Schuckmann, in: „Gedenkwerk der Saxo-Borussia 1914–1919“, Heidelberg 1924