Bajonett

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Bajonett der schwedischen Armee; dort ab 1914 für den Karabiner m/1894-14 verwendet

Ein Bajonett (von frz. Baionnette, so genannt nach der Stadt Bayonne) ist eine zwischen 40–80 cm lange Klinge, die am Lauf eines Gewehrs so befestigt wird, daß dieses sich in eine zum Angriff und zur Verteidigung geeignete Stoßwaffe verwandelt. Auch der Begriff Seitengewehr ist üblich, der jedoch ursprünglich noch andere Bedeutungen beinhaltet.

Entstehung

Zwei deutsche Infanteristen im Zweiten Weltkrieg mit Gewehr K 98 mit aufgepflanztem Bajonett

Der Gebrauch dieser Waffe trat zuerst gegen Mitte des 17. Jahrhunderts in der französischen Armee auf und ging aus dem Bestreben hervor, die mit dem Gewehr bewaffneten Schützen zur selbständigen Verteidigung gegen Reiterei befähigt, und somit vom Schutze der Pikeniere unabhängig zu machen, die deshalb zu Anfang des 18. Jahrhunderts aus der Infanterie verschwanden. Das Bajonett, nach der Stadt Bayonne in Frankreich genannt, wo es erfunden wurde, war anfänglich ein 30 cm langes zweischneidiges Messer, das mittels eines hölzernen Stiels in den Lauf gesteckt wurde. Später erfand man statt dieses Stiels die den Lauf umfassende Tülle und machte die Klinge drei- oder vierkantig.

Das Bajonett war zunächst bei fast allen Armeen durchgängig am Lauf befestigt, obwohl hierdurch die Schulter des Soldaten schwer belastet wurde und die Bewegung des Anschlagens mehr Armkräfte beanspruchte. Auch auf die Treffgenauigkeit wirkte das aufgepflanzte Bajonett ungünstig ein, indem die einseitige Belastung des Laufes Abweichungen des Geschosses nach links und abwärts hervorrief. Die Jäger und Scharfschützen führten fast allgemein den Hirschfänger mit sich. Da dieser, meist schwerer als das Bajonett, bei dauerhafter Verbindung mit dem Lauf die vorerwähnten Nachteile in noch erhöhtem Maße gezeigt haben würde, trug man ihn gewöhnlich in einer Lederscheide und pflanzte ihn nur zum Nahgefecht auf. Diese Tragweise der blanken Waffe wurde allmählich, am spätesten von Preußen, auch für das Bajonett angenommen.

Nach und nach fand bei der Linieninfanterie aller Armeen an Stelle des dreikantigen Bajonetts das Haubajonett Eingang, weil eine derartige Waffe auch zu wirtschaftlichen Zwecken (z. B. Holzspalten im Biwak) Verwendung finden konnte. Hatte die Klinge eine Ausbauchung nach der scharfen Seite bin, ähnlich wie die im Orient gebräuchlichen kurzen Haumesser, so wurde das Säbelbajonett daher auch Jatagan (Yatagan, sabre-poignard) genannt.

Das Bajonett war anfangs als Angriffs- und Verteidigungswaffe nur im Einzelgefecht in Gebrauch. Karl XII. von Schweden bediente sich desselben zuerst in der Schlacht bei Narwa beim geschlossenen Massenangriff, ebenso die Franzosen 1704 bei Speyer. Friedrich der Große und später Suworow (Generalissimus der Kaiserlich Russischen Armee), die Bedeutung dieser Angriffsart erkennend, wußten sie zu ihrem Vorteile zu nutzen. In den Koalitionskriegen wurde die Bajonettattacke dann allgemein gebräuchlich.

Die kaiserlich-königliche Armee führte ab Ende des 19. Jahrhunderts ein abgekürztes Haubajonett, Preußen hatte dagegen zu jener Zeit das längere Seitengewehr, das einige Zeit außer beim Garde-Korps durch ein kürzeres ersetzt gewesen war, wieder angenommen.

Siehe auch

Verweise