Servatius, Robert

Robert Servatius ( 31. Oktober 1894 in Köln; 7. August 1983 ebenda) war ein deutscher Rechtsanwalt und Strafverteidiger in den Nürnberger Prozessen sowie Verteidiger von Adolf Eichmann im Jerusalemer Eichmann-Prozeß.

Leben und Wirken

Seine Vorfahren betrieben Zigarrenfabrikation und Landwirtschaft in Adenau/Eifel. Nach dem Besuch des humanistischen Friedrich-Wilhelm-Gymnasiums in Köln studierte er Rechtswissenschaft von 1918 bis 1922 in Marburg, München, Berlin und Bonn. Zuvor hatte er als Artillerieoffizier am Ersten Weltkrieg teilgenommen. Nach Staatsexamen und Promotion zum Dr. jur. in Bonn im Jahre 1925 ließ er sich im selben Jahr als Rechtsanwalt in Köln nieder, trieb aber noch weitere Studien in London und Paris. Von 1929 bis 1930 lernte er ein Jahr lang in Berlin Russisch und studierte die Rechts- und Wirtschaftsverhältnisse der UdSSR. 1932 besuchte er die UdSSR.

Am Zweiten Weltkrieg nahm Servatius wieder von Anfang bis Ende als Frontoffizier (zuletzt Major) teil. In den Jahren 1945 und 1946 trat er in Nürnberg als Strafverteidiger vor dem Nürnberger Tribunal auf. Servatius hatte in Nürnberg in den nachfolgend genannten vier Verfahren zu verteidigen: im „Hauptkriegsverbrecher“-Prozeß den „Generalbevollmächtigten für den Arbeitseinsatz“ Fritz Sauckel und das „Korps der Politischen Leiter“, im Ärzteprozeß Prof. Karl Brandt, im Wilhelmstraßen-Prozeß den Leiter der Hermann-Göring-Werke Paul Pleiger.

Verweise

• Robert Servatius, Munzinger.de