Skylla (Roman)

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Skylla ist ein Roman des deutschen Schriftstellers Peter Schneider und erschien 2005. Der Roman spielt in der mittelitalienischen Landschaft Latium, dem Kernland des einstigen Römischen Reiches. Der römische Kaiser Tiberius sowie ein Wandmosaik des griechischen Sagenungeheuers Skylla sind zentrale Bestandteile für die Handlung.

Handlung

Der Berliner Rechtsanwalt Leo Brenner, einst bekannter Agitator in der linksextremen Szene der Reichshauptstadt, reist zusammen mit seiner polnischen Frau Lucynna und ihrer gemeinsamen Tochter Lara in die Toskana. Vom schlechten Wetter dort überrascht, beschließen sie, weiter nach Latium zu fahren, wo sie auf dem Grundstück eines alten Bekannten Leos unterkommen. Kommt ihnen die Landschaft anfangs trostlos vor, erliegen sie rasch dem Charme des alten römischen Kernlandes und beschließen, dort ein Haus auf einem abgelegenen Hügel zu erbauen. Von einem Architekten wurden sie bereits gewarnt, daß überall in Latinum verschüttete Reste römischer Bauwerke sein können und es das Beste wäre, die Funde zu zerstören, da sich ansonsten die italienischen Behörden einschalten und den Bau aufhalten würden. Im Garten ihres zukünftigen Grundstückes findet Lucynna, die einst Archäologie studierte, ein altes Mosaik, das das Ungeheuer Skylla aus der griechischen Mythologie zeigt. Sie ist sich sicher, daß dies im Zusammenhang mit einer nahegelegenen Grotte steht, wo einst Kaiser Tiberius wilde Feste veranstaltet haben soll. Dort befand sich auch eine mehrfigürige Statue, die Odysseus und seine Mannschaft im Kampf gegen Skylla zeigt, die zwei bekannte italienische Archäologen derzeit zu rekonstruieren versuchen. Während das Ehepaar sein neues Haus im Süden einweiht, wird das Mosaik jedoch von einem Unbekannten entwendet. Lucynna, die von ihrem zuvorigen Mann, einem Archäologie-Professor, bereits in Alexandrien bei Unterwasserfunden um den ihr zustehenden Ruhm gebracht wurde, nimmt der Diebstahl seelisch sehr mit und sie arbeitet sich immer tiefer in die Person Tiberius' hinein. Als das Ehepaar aufgrund von Insekten im Haus beschließt, den Boden doch zementieren zu lassen, versickert eine sehr große Menge des Betons im Boden, was darauf schließen läßt, daß sich unter dem Haus römische Gewölbe befanden, deren Kunstschätze nun unter mehreren Tonnen Beton für immer verloren sind. Lucynna verschwindet aus Schock über diese Erkenntnis eine Tage und nur mit Mühe gelingt es Leo, sie wieder zu finden. Eines Tages taucht das Mosaik überraschend wieder auf, jedoch wurden an ihm inhaltliche Veränderungen vorgenommen, nämlich die Figur des Odysseus eingefügt, obwohl Lucynna vermutete, daß dieser nicht zentraler Bestandteil des Mosaikes war. Nach der Veröffentlichung der beiden Rekonstruktionen durch die Archäologen, die stark voneinander abweichen, einer jedoch die Originalteile der Figur verwenden durfte, veröffentlicht Lucynna einige Zeit später Lichtbilder des gefundenen Mosaiks und ihre eigene Deutung, die jedoch in der Fachwissenschaft kaum Niederschlag findet und man ihr vorwirft, eine feministische Deutung des antiken Kunstwerkes zu propagieren.

Ausgabe

Peter Schneider: Skylla, Rowohlt Berlin Verlag, Berlin 2005.

Siehe auch