Spervogel

Aus Metapedia
Wechseln zu: Navigation, Suche
Könnecke - Spervogel.jpg

SpervogelSperling“ auch Herger und der junge Spervogel waren deutsche Minnedichter.

Erläuterung

Sie werden als Spervogel I. und Spervogel II. bezeichnet. Es werden auch gelegentlich drei Dichter dieses Namens vermutet (Spervogel III. oder Herger als Spervogel der Ältere und folgend Spervogel I. und Spervogel II.) Die Wirkungszeiten der Sänger werden zwischen 1150-1180 (Spervogel I) und dem Ende des 12. Jahrhunderts (Spervogel II) angesetzt.

Beide Dichter behandeln in strophischer Form lehrhafte Gegenstände, die der ältere gern in Fabeln, der jüngere mehrfach in das Gewand der Priamel einkleidet. Ein dritter Dichter ist »der junge S.«, unter dessen Namen sehr verschiedenartige Strophen handschriftlich überliefert sind. Die Gedichte sind herausgegeben in »Des Minnesangs Frühling« von Lachmann und Haupt (Leipz. 1888) und von Gradl (Prag 1869). Vgl. Henrici, Zur Geschichte der mittelhochdeutschen Lyrik (Berl. 1876).[1]

Das Wort Weihnachten taucht erstmals im Jahr 1170 auf, als es der junge Spervogel in einem in mittelhochdeutsch verfassten Gedicht verwandte:

ze den wihen nahten (in den geweihten Nächten):[2]

Er ist gewaltic unde starc,
der ze wihen naht geborenwart:
daz ist der heilige krist.
Ja lobt in allez, das dar ist,
niewan der tievel eine
durh sinen grozen übermuot
so wart ime diu helle ze teile.

Gewaltig ist er und ist stark,
der zu Weihnacht geboren ward:
das ist der heilige Christ.
Es lobt ihn, was erschaffen ist.
Allein der Teufel nicht;
dem ward für seinen Übermut
zur Straf' zuteil der Hölle hart Gericht.


Spervogel der Ältere:
In himelriche ein hus stat:
ein guldin wec dar in gat:
die siule die sint marmelin:
die zieret unser trehtin
mit edelen gesteine
da enkumt nieman in,
ern si vor allen sünden also reine.

Neuhochdeutsch von Will Vesper:
Im Himmelreich ein Haus steht,
dahin ein goldener Weg geht.
Die Säulen die sind Marmorstein,
da legte unser Herr hinein
die edelsten Gesteine.
In dieses Haus geht niemand ein,
der nicht von allen Sünden reine.

Literarische Abhandlung

Zu Spervogel:[3]

Wilhelm Wisser - Zu Spervogel 01.jpg
Wilhelm Wisser - Zu Spervogel 02.jpg
Wilhelm Wisser - Zu Spervogel 03.jpg
Wilhelm Wisser - Zu Spervogel 04.jpg
Wilhelm Wisser - Zu Spervogel 05.jpg
Wilhelm Wisser - Zu Spervogel 06.jpg
Wilhelm Wisser - Zu Spervogel 07.jpg
Wilhelm Wisser - Zu Spervogel 08.jpg
Wilhelm Wisser - Zu Spervogel 09.jpg
Wilhelm Wisser - Zu Spervogel 10.jpg
Wilhelm Wisser - Zu Spervogel 11.jpg
Wilhelm Wisser - Zu Spervogel 12.jpg
Wilhelm Wisser - Zu Spervogel 13.jpg
Wilhelm Wisser - Zu Spervogel 14.jpg
Wilhelm Wisser - Zu Spervogel 15.jpg
Wilhelm Wisser - Zu Spervogel 16.jpg
Wilhelm Wisser - Zu Spervogel 17.jpg
Wilhelm Wisser - Zu Spervogel 18.jpg
Wilhelm Wisser - Zu Spervogel 19.jpg
Wilhelm Wisser - Zu Spervogel 20.jpg
Wilhelm Wisser - Zu Spervogel 21.jpg
Wilhelm Wisser - Zu Spervogel 22.jpg
Wilhelm Wisser - Zu Spervogel 23.jpg
Wilhelm Wisser - Zu Spervogel 24.jpg


Literatur

Verweise

Fußnoten

  1. Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 18. Leipzig 1909, S. 720.
  2. Das vollständige Gedicht auf Hochdeutsch
  3. Wilhelm Wisser: „Zu Spervogel. Der Archetypus von AC.“, 1882 (PDF-Datei)