Hessel, Stéphane

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Stéphane Hessel bei einer Versammlung der Europe Écologie am 10. März 2010

Stéphane Hessel (* 20. Oktober 1917 in Berlin; † 26. Februar 2013) war ein jüdischer Schriftsteller, Menschenrechtsaktivist und Diplomat in Frankreich.

Werdegang

Stéphane Hessel (eigentlich: Stefan) wurde als Sohn des jüdischen Schriftstellers und Proust-Übersetzers Franz Hessel und der jüdischen Modejournalistin und Übersetzerin Helen Grund, Tochter einer Bankiersfamilie, geboren. Sein Bruder Ulrich wurde 1914 geboren. 1924 zog die Familie nach Paris. Nach dem Abitur an der École Alsacienne et Lycée Louis-le Grand studierte Stéphane Hessel Philosophie an der Eliteschule École Normale Supérieure in Paris. Dort gehörte Maurice Merleau-Ponty zu seinen Lehrern, der ihn mit den Werken der Philosophen Edmund Husserl und Martin Heidegger vertraut machte. Nach eigenem Bekunden war er ein leidenschaftlicher Anhänger des deutschen Philosophen Georg Wilhelm Friedrich Hegel. Unmittelbar nach Kriegsende schloß er das Studium mit einer Arbeit über Kierkegaard und den Begriff des Leids ab. Prägend für den jungen Stéphane Hessel war das Künstlermilieu, in dem er in Paris aufwuchs.

Als gerade 30-jähriger französischer Diplomat und Kommissionssekretär der Vereinten Nationen hatte er in New York und in Genf am Text der 1948 verabschiedeten UN-Menschenrechts-Charta mitgewirkt. In seinen späten Jahren galt er für längere Zeit als der letzte überlebende Mitverfasser dieses politischen Dokuments. Im hohen Alter erlangte er einen internationalen Bucherfolg mit der vielgelesenen links-bürgerlichen Streitschrift „Empört Euch!“ (frz. Originalausgabe: 2010). Durch das Weiterbewerben dieser und anschließender Schriften, gerieten auch die Flaneur-Erzählungen seines Vaters, Franz Hessel, wieder in eine stärkere öffentliche Wahrnehmung.

Auszeichnungen

  • 2008: UNESCO-Preisträger (Bilbao Prize for the Promotion of a Culture of Human Rights)
  • 2009: Eugen-Kogon-Preis
  • Träger des französischen Nationalverdienstordens (Großkreuz)
  • 2011: Prix de l'Académie, von der Robert Bosch Stiftung (20.000 Euro dotiert)