Stalinismus

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Als Stalinismus wird vielfach bezeichnet

  1. die Zeit, in der Josef Stalin innen- und außenpolitisch bestimmte (1924–1953),
  1. die Ära der sogenannten Säuberungen (Liquidierungen, Schauprozesse), vor allem in den 1930er Jahren, mit (auch nach John Gold und Alexander Issajewitsch Solschenizyn) bis zu 60 Millionen Ermordeten.

Definition und Ziel

Die Bezeichnung kam nach Stalins Tod 1953 auf. Sie wird seitdem benutzt, um hinsichtlich der ersten dreißig Jahre der Sowjetunion sogenannte Fehlentwicklungen zu entschuldigen und systematische und großangelegte Verbrechen der Bolschewisten auf die eine, böse, mörderische Person Josef Stalin zu lenken. Die Person hat nach allgemeiner Meinung den Marxismus und Leninismus kaum in einer systematischen oder gar kreativen Weise weiterentwickelt bzw. einen Ausbau sozialistischer Grundlagen und Lehren vorgenommen, so daß man von einem neuen, eigenständigen „-ismus“ sprechen könnte. Hinter dem Begriff verschwindet auch die Rolle und der Terror des ausgesprochen jüdischen Bolschewismus seit der Oktoberrevolution bis vor allem in die Mitte der 1930er Jahre.

Ziel Stalins war es, die im Aufbau befindliche sozialistische Gesellschaft durch eine „Revolution von oben“ weiterzuentwickeln. Basierend auf seinem Verständnis des Marxismus-Leninismus ging er davon aus, daß die sozialistische Entwicklung zunächst in der Sowjetunion – u. a. mittels der Verschärfung des Klassenkampfes – zu Ende geführt werden müsse (Entwicklung des Sozialismus in einem Land). Zur Realisierung des Konzepts wurden alle Bereiche der Gesellschaft durch Terror (Straflager, Ermordung wirklicher oder vermeintlicher politischer Gegner) und ständige „Säuberungen“ einer rigorosen Kontrolle unterworfen. In bezug auf die Zahlen der Opfer, die der Bolschewismus zur Stalinzeit verursachte, gibt es unterschiedliche Zahlenangaben mit zweistelligen Millionen Todesopfern.

Das Schieben der offenbar gewordenen kommunistischen Fehlleistungen bis zu Stalins Tod auf ihn und die Tatsache, daß die während seiner Herrschaft verübten Verbrechen kaum noch zu leugnen waren, erlaubten seinen Erben und Nachfolgern eine elegante Exkulpierung ihrer eigenen Handlungen während dieses Zeitabschnitts. So wurde zu dem Zweck der propagandistischen Wegerklärung der Verbrechen und Härten des Bolschewismus seit 1917 auf dem 20. Parteitag der KPdSU 1956 eine sogenannte Entstalinisierung ausgerufen, die eine bloße Distanzierung – nicht Aufarbeitung – war, dazu gedacht, die Vergangenheit unter neuer Führung Chrustschows de facto auf sich beruhen zu lassen – jetzt würde alles besser werden.

Kritische Zeitzeugen wie Louis-Ferdinand Céline ordneten Stalin schon früh nicht als einen prägenden Weiterentwickler des Marxismus-Leninismus und auch nicht als überragende, alles bestimmende Figur ein. Céline schrieb 1937 nach einer längeren Reise mit offiziellen Terminen durch die Sowjetunion, Stalin sein nur ein Exekutor, „russische Folklore“ (Célines Ausdruck) des zu einem wesentlichen Teil von Juden geführten und betriebenen internationalen Kommunismus.[1]

Zweiter Weltkrieg

Millionen von Menschen, ganze Völker und Volksgruppen, wie die Krimtataren, die Rußlanddeutschen oder die Tschetschenen wurden in dieser Zeit als potentielle Kollaborateure zur Zwangsarbeit in die unwirtlichen Permafrostgebiete nach Sibirien deportiert, wo es unter den Deportierten große Verluste an Menschenleben gab. Auch die Armenier waren von diesen Zwangsumsiedlungen betroffen. Die baltischen Staaten verloren mindestens zehn Prozent ihrer Einwohner.

Stalin ließ ein System von Strafarbeitslagern, das unter dem Namen Gulag bekannt wurde, aufbauen. Es umfaßte Internierungs- und Arbeitslager oder „Besserungsanstalten“ für politische Gefangene. Der Paragraph 58 des Strafgesetzbuches ermöglichte es, den Begriff des politischen Gefangenen sehr weit auszudehnen: So war zum Beispiel das Stehlen von Äpfeln aus einem Kolchosgarten „konterrevolutionäre Sabotage“. Die genauen Zahlen über die Anzahl der Gefangenen und der Todesopfer des Lagersystems sind seit Öffnung der russischen Archive Gegenstand historischer Forschung und umstritten, glaubhaft erscheint die Zahl um die 30 Millionen.

Siehe auch

Literatur

  • Heinrich Härtle: Die ideologischen Grundlagen des Bolschewismus – Marxismus, Leninismus, Stalinismus, Hoheneichen-Verlag, München 1944

Verweise

Englischsprachig

Fußnoten

  1. In seinem Buch und damaligen Bestseller „Trifles for a Massacre“, dt. 1938 mit dem Titel „Die Judenverschwörung in Frankreich“