Stenzel, Erich
Erich Stenzel ( 27. April 1903; 13. Januar 1933 in Berlin) war ein deutscher Widerstandskämpfer gegen die Weimarer Republik und ein Blutzeuge der nationalsozialistischen Bewegung.
Leben
Am 5. Januar 1933 waren in der Reichshauptstadt zwei große Aufmärsche der NSDAP und ihrer Gliederungen angesetzt. Der neunundzwanzigjährige Scharführer Stenzel hatte den Auftrag, mit seiner Einheit aus dem Berliner Westen und anderen SA-Stürmen auf dem Wittenbergplatz anzutreten. Da der SA-Mann noch etwas Zeit hatte, bevor er sich zum Versammlungsort begeben mußte, begleitete er seine Frau in die gemeinsame Wohnung in der Detmolder Straße. Das Braunhemd, die Schaftmütze und die rote Armbinde mit dem Hakenkreuz hatte der Scharführer bereits angelegt. Die Ehefrau des gelernten Malers schob im Kinderwagen die gemeinsame neun Monate alte Tochter vor sich her. Bereits vor Erreichen der Detmolder Straße wurde das Paar von einem Lieferwagen verfolgt, der sich langsam näherte. Während der SA-Mann mit Frau und Tochter eine Kreuzung überquerte, hielt das Fahrzeug direkt hinter dem Nationalsozialisten. Erich Stenzel wurde mit einem Schraubenschlüssel niedergeschlagen und starb einige Tage später an einem Schädelbruch.
Am 13. Januar 1933 geleiteten seine Kameraden ihn zur letzten Ruhe. An dem Haus Detmolder Straße 49 in Berlin-Wilmersdorf wurde später eine Gedenktafel angebracht.
Literatur
- A. K. Busch: Blutzeugen – Beiträge zur Praxis des politischen Kampfes in der Weimarer Republik, Nordland-Verlag Deutsche Stimme, ISBN 978-3935102209
- Berlin 1920–1936: Historischer Führer zu den Stätten der Kampfzeit der NSDAP in der Reichshauptstadt, Winkelried-Verlag, ISBN 978-3-938392-09-6
- Hermann Liese: Ich kämpfe, Eher-Verlag, München 1943
- Hans Weberstedt, Kurt Langner: Gedenkhalle für die Gefallenen des Dritten Reiches, Zentralverlag der NSDAP Franz Eher, München, 1938